Kompendium progesteron
Natürliches mikronisiertes
Indikationen und Dosierungen
Übersicht über die empfohlenen Dosierungen von
Hormonsubstitution während und nach der Menopause
Drohender Abort / Prävention habitueller Aborte
Prävention einer Frühgeburt und drohende Frühgeburt
(vorzeitige Wehen)
Unterstützung der Lutealphase bei stimulierten IVF-Zyklen
nach Agonisten- oder Antagonisteneinsatz
Prämenopausale Zyklusstörungen und sekundäre
Seitdem reines humanidentisches Progesteron z. B. aus der Yams-Wurzel hergestellt werden kann, findet natürliches mikronisiertes Progesteron, vor allem in der Frauen-heilkunde, immer breitere Anwendung.
Mit der Verwendung des natürlichen Progesterons können die physiologischen vorteil-
haften Eigenschaften dieses körpereigenen Hormons mit seinen vielfältigen positiven
Wirkungen genutzt werden. Diese sind u. a.
• Hemmung einer durch Estrogene bedingten Proliferation des Endometriums
• Hemmung der Proliferation des Epithels der Brust
• kein erhöhtes Brustkrebsrisiko in Verbindung mit transdermalem Estradiol (bei Anwen-
dung über bis zu 5 Jahre)
• stimmungsausgleichende, antidepressive Wirkung
• schlafverbessernde Wirkung
• kein Einfluss auf den Glukosestoffwechsel
• keine Beeinflussung des Fettstoffwechsels
• kein Einfluss auf das Gerinnungssystem
• geeignet zur Lutealphasenunterstützung und Verhinderung der Frühgeburtlichkeit
Abb. 1: Strukturformel Progesteron
Wesentliche physiologische Eigenschaften des natürlichen Progesterons fehlen den synthe tischen Gestagenen. Pharmakodynamik und Wirkungsspektrum unterscheiden sich deutlich.
Hauptanwendungsgebiete von natürlichem mikronisierten Progesteron sind die Hormon-ersatz therapie und die Kinderwunschbehandlung.
Mikronisiertes Progesteron ist in den meisten Ländern als Fertigarzneimittel zugelassen und erhältlich. Doch unterscheidet sich in den verschiedenen Ländern teilweise der Umfang der zugelassenen Anwendungsgebiete.
Übersicht über die empfohlenen
Dosierungen von mikronisiertem
Progesteron
1. Hormonsubstitution während und nach der Menopause
Zyklisch (sequentiell)
200 – 300 mg (Tag 15 bis Tag 28)
Im Fall von Schläfrigkeit oder
12 – 14 Tage/Monat
Schwindel gleiche Dosierung wie bei oraler Applikation
2. Lutealinsuffizienz
• prämenstruelles Syndrom
200 mg beim Zubettgehen, oder
Im Fall von Schläfrigkeit oder
• unregelmäßiger
300 mg/Tag (100 mg morgens,
Schwindel gleiche Dosierung wie
Menstruationszyklus
200 mg beim Zubettgehen), über
bei oraler Applikation
10 Tage pro Zyklus (Tag 17 bis Tag 26)*
• benigne Mastopathie
* Menses kann durch Verlängerung der
• prämenopausaler
Behandlung um 10 Tage verschoben werden.
Progesteronmangel
3. Drohender Abort / Prävention habitueller Aborte
200 – 400 mg/Tag verteilt auf zwei Dosen bis zu SSW 12(800 mg werden in der PROMISE-Studie
verabreicht, Data on file)
4. Prävention einer Frühgeburt und drohende Frühgeburt (vorzeitige Wehen)
Prävention der Frühgeburt
200 mg/Tag von 22. / 24. SSW bis 34. SSW
400 mg alle 6 – 8 Stunden
Im Fall von Schläfrigkeit oder Schwindel Dosisreduktion
200 mg/Tag bis zu SSW 36
200 – 400 mg/Tag bis SSW 36
5. Unterstützung der Lutealphase bei stimulierten IVF-Zyklen nach Agonisten- oder
Antagonisteneinsatz
Empfohlene Dosierung bei IVF-
400 – 600 mg/Tag aufgeteilt auf
Zyklen nach Standardstimulation
2 oder 3 Verabreichungen/Tag
(Agonisten oder Antagonisten)
beginnend mit der HCG-Injektion bis zu SSW 12(optimale Dauer ist noch zu bestimmen)
6. Prämenopausale Zyklusstörungen und sekundäre Amenorrhoe
200 – 400 mg/Tag beim Zubettgehen (400 mg: Dosierung gemäß Zulassung FDA, USA)
Hormonsubstitution während
und nach der Menopause
Dosierung:
Oral (oder vaginal im Fall von Benommenheit und Schwindel)
- Zyklisch (sequentiell): 200 mg (von Tag 15 bis Tag 28), 12 – 14 Tage/Monat
- Kontinuierlich: 100 mg – 200 mg/Tag
Natürliches mikronisiertes Progesteron wird zur Ergänzung einer Estrogenbehandlung bei Beschwerden in und nach den Wechseljahren bzw. nach operativer Entfernung der Eierstöcke angewendet. Die Hormonersatztherapie (HRT) ist ein wesentliches Einsatz-gebiet von Progesteron und synthetischen Gestagenen.
Bei nicht hysterektomierten Frauen kann eine Estrogen-Monotheraphie, auch in niedriger Dosierung1, zur Entwicklung von Endometriumhyperplasie und Endometrium karzinomen führen2,3,4. Durch die zusätzliche Anwendung eines Gestagens können Endometrium-hyper plasien zuverlässig verhindert werden5,6, und die Risikoerhöhung für Endometrium-karzinome durch Estrogene kann dadurch verringert werden3,4,7,8,9. Dies gilt insbesondere, wenn die Dauer der Gestagenanwendung mindestens 10 Tage je Zyklus beträgt10,11,12,13 oder kontinuierlich erfolgt8,14,15.
Belegte Endometriumsicherheit von mikronisiertem natürlichen Progesteron
Anteil der Frauen ohne auffällige Endometriumbefunde unter Placebo, CEE, CEE+MPA (sequenziell) und
CEE+mikronisiertem Progesteron (nach The Writing Group for the PEPI Trial 1996).5
Dosierungen und Anwendungsintervalle: CEE kontinuierlich 0,625 mg/Tag; MPA 10 mg/Tag an 12 Tagen eines 28-Tage-
Anwendungszyklus; mikronisiertes Progesteron 200 mg/Tag an 12 Tagen eines 28-Tage-Anwendungszyklus.
Abb 2: Anteil von Frauen ohne auffällige Endometriumsbefunde in der PEPI-Studie
In der PEPI-Studie, einer dreijährigen, prospektiven Placebo-kontrollierten Multicenter-studie mit 875 nicht-hysterektomierten postmenopausalen Frauen war mikronisiertes Progesteron in Bezug auf den Schutz des Endometriums vor hyperplastischen Verän de-rungen im Zusammenhang mit der Estrogentherapie ebenso wirksam wie MPA (Abb. 2)5.
Gebräuchliche Kombinationsschemata von mikronisiertem Progesteron / Estrogen
Mikronisiertes Progesteron 10016 – 200mg/Tag
Kein erhöhtes Brustkrebsrisiko mit mikronisiertem Progesteron und transdermal
verabreichtem Estradiol
Bei dem in den letzten Jahren berichteten erhöhten Risiko für Mammakarzinome unter einer HRT sind sowohl Estrogene als auch Gestagene involviert. Dabei scheint bei den Gestagenen ein Unterschied zwischen natürlichen und synthetischen Substanzen zu bestehen17.
In einer Auswertung der E3N-EPIC Kohortenstudie zeigte sich bei einer Behandlung mit natürlichem mikronisierten Progesteron in Kombination mit vor allem trans dermalem Estradiol über eine Dauer von bis zu 5 Jahren kein erhöhtes Brustkrebsrisiko (Abb. 3)18.
Nur Estrogen
Estrogen +
Estrogen +
Abb. 3: Brustkrebsrisiko in der E3N-EPIC Kohorte bezogen auf unterschiedliche Arten der HRT-Anwendung
Nach Fournier et al. 200818
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17 Mueck AO: Hormontherapie – spezielle Optionen zur Risikoreduktion nutzen. Zusammenfassung Intensivkurs Gynäkologische
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18 Fournier A, Berrino F,Clavel-Chapelon F: Unequal risks for breast cancer associated with different hormone replacemet therapies:
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• benigne Mastopathie
• prämenopausaler Progesteronmangel
Dosierung:
Oral: 200 mg beim Zubettgehen oder
300 mg/Tag (100 mg morgens, 200 mg beim Zubettgehen),
über 10 Tage pro Zyklus von Tag 17 bis Tag 26
Der zeitliche Zusammenhang des prämenstruellen Syndromes (PMS) mit der lutealen Phase deutet auf einen relativen Progesteronmangel im Sinne einer Corpus-luteum-Insuffizienz hin1.
Die wichtigsten körperlichen Symptome einer Corpus-luteum-Insuffizienz sind
• Ödeme
• Gewichtszunahme
• Hautveränderungen
• Müdigkeit und Magen-Darm-Beschwerden
Als wichtigste psychische Symptome gelten
• Stimmungsschwankungen
• Antriebslosigkeit oder Hyperaktivität
• Konzentrationsstörungen
• Depressionen mit/ohne manische Phasen
• Angstzustände
Natürliches mikronisiertes Progesteron hat sich in verschiedenen Untersuchungen als wirksam in der Behandlung von Stimmungsschwankungen sowie Symptomen der Lutealinsuffizienz erwiesen2,3,4,5,6,7,8.
Für die günstigen Wirkungen von Progesteron ist möglicherweise der wesentliche Metabolit des Progesterons, das Allopregnanolon mit seiner Neurosteroidwirkung, verantwortlich.
Es kann im Zentralnervensystem – vermittelt durch den GABAA-Benzodiazepin-Rezeptor-komplex – angstlösende Wirksamkeit entfalten9,10.
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Drohender Abort /
Prävention habitueller Aborte
Dosierung:
- Vaginal (bevorzugt): 200 mg – 400 mg/Tag verteilt auf zwei Dosen
bis zu SSW 12
- Oral: 200/Tag bis zu SSW 36
Mikronisiertes Progesteron wird bei drohendem Frühabort1,2 und zur Prävention bei
habitueller Abortneigung angewendet.
• Ein drohender Abort besteht bei einer vaginalen Blutung bei bestätigter Schwanger-
schaft3.
• Eine habituelle Abortneigung wird definiert durch Spontanabbruch in drei und mehr
aufeinanderfolgenden Schwangerschaften4,5.
Genetische Defekte des Fetus, vorbestehende Erkrankungen, höheres Alter, Rauchen oder uterine Missbildungen der Mutter, Immundefekte oder Infektionen können für Schwangerschaftsverluste verantwortlich sein. In 50 % der Fälle ist jedoch der genaue pathophysiologische Mechanismus unbekannt.
Variable
N Odds Ratio CI p-Wert
Frühes Gestationsalter (Wochen): 4 – 7
Alter (Jahre) > 33
BMI (kg/m2) < 20
Progesteron-Plasma-Konzentration (ng/ml) < 12
CI = 95 % Konfidenzintervall
Tabelle 1: Risikofaktoren für Spontanaborte (nach Arck 20086)
Wirkungen von Progesteron
• Progesteron beeinflusst die Uteruskontraktilität. Zudem hat Progesteron eine
anxiolytische Wirkung, die bei maternalen Stresssituationen vortheilhaft sein kann.
• Progesteron unterhält die Dezidualisation6 und die Throphoblasten-Invasion7,8.
• Progesteron fördert die maternale Immuntoleranz gegenüber dem fetalen Semi-Allograft6.
Die Anwendung von Progesteron ist eine Behandlungsmöglichkeit bei drohendem Abort und habitueller Abortneigung9,10.
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Prävention einer Frühgeburt und
drohende Frühgeburt (vorzeitige Wehen)
Dosierung:
- Akute Phase: Oral: 400 mg alle 6 – 8 Stunden (bei Benommenheit
oder Schwindel Dosisreduktion)- Erhaltungsdosierung: Vaginal: 400 mg/Tag bis zu SSW 36- Prävention: Vaginal: 200 mg/Tag von SSW 22 / 24 bis zu SSW 34+
+ verwendete Dosierung in der FONSECA-Studie1
Als Frühgeburt wird jede Geburt vor der abgeschlossenen SSW 37 oder 259 Tage post nidationem bezeichnet2. Frühgeburtlichkeit ist ein erhebliches Gesundheits problem der heutigen Zeit, das in westlichen Ländern weiter zunimmt2. In Deutschland beträgt die Rate von Frühgeburten etwa 6 % 3.
Die Frühgeburt ist ein pathophysiologisch heterogenes Syndrom. Als Risikofaktoren gelten unter anderem Frühgeburten in der Anamnese, verkürzte Zervix sowie Mehrlings-schwangerschaften.
Wirkungsmechanismus von Progesteron
Als Rationale des Progesteron-Effektes in der fortgeschrittenen Schwangerschaft gelten die Relaxation der uterinen Muskulatur4,5 bzw. eine Hemmung der Zervix-Reifung6,7. Darüber hinaus inhibiert Progesteron die entzündlichen Reaktionen die mit Frühgeburt assoziiert sind8.
In der Studie der Fetal Medicine Foundation zur Progesteronanwendung bei Schwangeren mit verkürzter Zervix1 verminderte die vaginale Behandlung mit 200 mg Progesteron im Vergleich zu Placebo das Risiko einer spontanen Frühgeburt vor der 34. Schwanger-schaftwoche signifikant um 44 % (19,2 % vs. 34,4 %; RR 0,56;95 % KI 0,32 – 0,91; p = 0,02)1.
Patien- Frühgeburt
tenzahl < SSW 34
Placebo mikron. P. Placebo mikron. P.
Da Fonseca
Höheres Gestationsalter
et al. 20039
bei Geburt, p = 0,029
Da Fonseca
Verkürzte Zervix
Frühgeborenenstatus NS
et al. 20071
Rai et al.
Verbessert Gestationsalter bei
2 x 100 mg/Tag der Anamnese
Geburt, Geburtsgewicht, NIPS
Aufenthalt, Apgar scores nach
1 und 10 Min., p < 0,001
Majhi et al.
Höheres Geburtsgewicht,
Weniger NIPS-Einweisungen
et al. 200912
(mindestens eine),
(115/389) (59/401)
(108/264) (92/276)
NS = nicht signifikant; RCT = Randomisierte kontrollierte klinische Studie; NIPS = Neugeborenen-Intensivstation;
PL = Placebo; P4 = mikronisiertes Progesteron, * Nicht zutreffend
Tabelle 2: Übersicht über die wichtigsten randomisierten, kontrollierten klinischen Studien mit mikronisiertem
Progesteron zu Frühgeburtsprävention8,9,10,11,12
Zahlreiche Meta-Analysen und Übersichtsartikel konnten den günstigen Einfluss von Progesteron bei der Prävention von Frühgeburten bei Hoch-Risiko-Schwangerschaften zeigen13,14,15,16,17.
Progesteron ist bei Frauen mit einer Frühgeburt in der Anamnese und bei Frauen mit verkürzter Zervix wirksam zur Frühgeburtsprävention18,19.
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Unterstützung der Lutealphase
bei stimulierten IVF-Zyklen nach
Agonisten- oder Antagonisteneinsatz
Dosierung:
Vaginal: 400 – 600 mg/Tag aufgeteilt auf 3 Verabreichungen/Tag
ab HCG Injektion bis zur SSW 12
In stimulierten Zyklen kommt es im Rahmen einer In-vitro-Fertilisation (IVF) in der mittleren Lutealphase zu einem rapiden Abfall von Progesteron. Dieser ist mit einer sehr geringen Implantations- und Schwangerschaftsrate verbunden1.
Dafür wurde der Einsatz von GnRH-Agonisten verantwortlich gemacht, der andererseits durch Vermeidung vorzeitiger LH-Anstiege zu einer wesentlichen Verbesserung der IVF mit Reduktion der Rate an Zyklusabbrüchen und mit einer signifikanten Verbesserung der Schwangerschaftsraten nach Embryotransfer (ET) einherging2.
Auch nach dem Einsatz von GnRH-Antagonisten und der Erholung der Gonadotropin-spiegel wurden im Rahmen der IVF weiterhin stark verminderte LH-Spiegel gefunden, die auf eine defekte luteale Phase deuteten.
• Ein Lutealphasendefekt im Rahmen einer Infertilitätsbehandlung oder assistierten
Reproduktion mit multifollikulärer Stimulation gilt als gesichert3.
• Es besteht weitgehender Konsens hinsichtlich der Notwendigkeit der hormonellen
Unterstützung der Lutealphase4,5,6,7,.
Anforderungen an die Prophylaxe bzw. Behandlung des Lutealphasendefektes:
• potente Gestagenwirkung am Endometrium
• komplette sekretorische Transformation
• zeitgerechte Reifung
• keine potenziellen Risiken für die fetale Entwicklung
Daher sollte natürliches Progesteron angewendet werden.
Patien ten-
(in % der Transfers)
Smitz J et al. 19928
600 mg/Tag vaginal + E2V 6 mg/Tag über 6 Wochen
Mochtar MH et al. 19969
300 mg/Tag oral 6 Tage bis ET + 400 mg/Tag ab ET
Chilik C et al. 199710
800 mg/Tag vaginal
Friedler S et al. 199911
800 mg/Tag vaginal
Lightman A et al. 199912
600 mg/Tag vaginal
William SC et al. 200113
600 mg/Tag vaginal Tag 31 oder Tag 62 nach FP
Ludwig M et al. 200214
600 mg/Tag vaginal
Gorkemli H et al. 200415
600 mg/Tag vaginal ± 100 μg / Tag E2 transdermal
Kleinstein J et al. 200516
600 mg/Tag vaginal
Fatemi HM* et al. 200617
600 mg/Tag vaginal ± E2V 4 mg/Tag von Tag 1
nach FP bis Woche 7
Simunic V et al. 200718
600 mg/Tag vaginal ab FP bis Woche 12
Geber S et al. 200719
600 mg/Tag vaginal
Mui Lam P et al. 200820
600 mg/Tag vaginal von FP über 3 Tage bis ET
und/oder hCG 8000 IU alle 3 Tage
* stimulierte IVF-Zyklen mit GnRH-AntagonsitenIVF = In-vitro-Fertilisation; ET = Embryotransfer; FP = Follikelpunktion; E2V = Estradiolvalerat; RPS = Randomisierte prospektive Studie; RCT= Randomisierte kontrollierte klinische Studie; CS = vergleichende Studie; KoS = Kohortenstudie
Tabelle 3: Überblick über die wichtigsten klinischen Studien mit natürlichem mikroni sierten Progesteron als
Lutealphasenunterstützung
• In der Mehrzahl der randomisierten, kontrollierten Studien bei denen mikronisiertes
Progesteron verwendet wurde, war 600 mg die am häufigsten verabreichte Tages -
dosierung.
• Vaginal verabreichtes Progesteron und die intramuskuläre Anwendung von Progesteron
führen zu vergleichbaren Schwangerschaftsraten, jedoch bei geringerer Abortrate mit
vaginalem Progesteron. Die vaginale Progesteronanwendung wird von den Patien -
tinnen bevorzugt und ist einfacher durchzuführen21.
• Die vaginale Applikation von natürlichem mikronisiertem Progesteron führt zu einer
homogenen Endometriumsmorphologie, die von der natürlicher Zyklen histologisch
nicht zu unterscheiden ist22.
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Prämenopausale Zyklusstörungen und
Dosierung:
Oral: 200 – 400 mg beim Zubettgehen
(400 mg: Dosierung gemäß Zulassung FDA, USA)
Orales mikronisiertes Progesteron erwies sich bei prämenopausalen Frauen mit endogener Estradiolsekretion, jedoch verkürzter oder insuffizienter Lutealphase, auch bei der Behandlung von Zyklusstörungen und einer sekundären Amenorrhoe als wirksam.
Von der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA wird eine Dosierung von 400 mg abends oral über 10 Tage empfohlen.
In einer randomisierten Placebo-kontrollierten Studie bewirkte die Anwendung von 200 – 300 mg mikronisiertem Progesteron einmal täglich vor dem Zubettgehen über 10 aufeinanderfolgende Tage die Auslösung einer Blutung bei Patientinnen mit sekun-därer Amenorrhoe und ausreichender endogener Estradiolproduktion (Abb. 4)1.
Abb. 4: Auslösung einer Entzugsblutung nach Behandlung mit oralem Progesteron im Vergleich zu Placebo bei
Patientinnen mit sekundärer Amenorrhoe (nach1)
1 Shangold MM, Zinaman MJ, Tomtai TP et al.: Factors associated with withdrawal bleeding after administration of oral micronized
progesterone in women with secondary amenorrhea. Fertil Steril 1991; 56:1040-7.
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Source: http://www.progesteron.de/wp-content/uploads/2013/06/Progesteron-Kompendium.pdf
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Immunopharmacology and Immunotoxicology, 28:1–7, 2006Copyright © Informa HealthcareISSN: 0892-3973 print / 1532-2513 onlineDOI: 10.1080/08923970601067045 g , Vol. 28, No. 4, November 2006: pp. 1–14 A Pilot Study of an anti-MRSA Bio-Engineered Lacteal Complex (anti-MRSA BLC) in a Murine Septicemia Model Nix, and D.W. DeYoung