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Titel
Der Name »Esther« diente zu allen Zeiten unverändert als Titel dieses Buches. Die Bücher Esther und Ruth sind
die einzigen Bücher des AT, die nach Frauen benannt sind. Wie die Sprüche Salomos, Obadja und Nahum wird
das Buch Esther im NT nicht erwähnt oder zitiert.
»Hadassa« (2,7) bedeutet »Myrte« oder »Braut« und war der hebräische Name von Esther, der entweder vom persischen Wort »Stern« stammte oder möglicherweise von der babylonischen Liebesgöttin Isthar. Als verwaiste Tochter ihres Vaters Abichail wuchs Esther in Persien mit ihrem älteren Cousin Mordechai auf, der sie wie seine eigene Tochter aufzog (2,7.15).
Autor und Abfassungszeit
Der Autor bleibt unbekannt, obwohl Mordechai, Esra und Nehemia vermutet wurden. Wer immer Esther
schrieb, kannte die persischen Bräuche, die persische Etikette und Geschichte sehr genau und war insbeson-
dere vertraut mit dem Palast von Susan. Er zeigt auch eine genaue Kenntnis des hebräischen Kalenders und der
hebräischen Bräuche und lässt darüber hinaus einen starken jüdischen Nationalismus erkennen. Esther wurde
möglicherweise von einem persischen Juden geschrieben, der später nach Israel zurückkehrte.
Esther erscheint als 17. Buch in der literarischen Chronologie des AT und beschließt dessen historischen Ab- schnitt. Nur Esr 7-10, Nehemia und Maleachi überliefern spätere AT-Geschichte als Esther. Die Zeitrechnung endet im Buch Esther im Jahre 473 v.Chr. vor der Ermordung von Ahasveros (ca. 465 v.Chr.). Esther 10,3 berichtet so, als sei Ahasveros Herrschaft beendet. Die frühestmögliche Abfassung ist also nach seiner Regierungszeit Mitte des 5. Jahrhunderts v.Chr. Die spätest mögliche Abfassungszeit ist vor 331 v.Chr., als Griechenland Persien besiegte. Hintergrund und Umfeld
Esther handelt während der persischen Periode der Weltgeschichte ca. 539 v.Chr. (Dan 5,30.31) bis ca. 331 v.Chr.
(Dan 8,1-27). Ahasveros herrschte etwa von 486 bis 465 v.Chr.; Esther umfasst den Abschnitt seiner Regierungs-
zeit von 483-473 v.Chr. Der Name Ahasveros ist die hebräische Übersetzung des persischen Namens »Khshayar-
sha«, während »Xerxes« der griechische Name ist.
Die Ereignisse von Esther trugen sich zu während der langen Zeit zwischen der ersten Rückkehr der Juden nach der 70-jährigen babylonischen Gefangenschaft (Dan 9,1-19) unter Serubbabel ca. 538 v. Chr. (Esr 1-6) und der zweiten Rückkehr, die um 458 v. Chr. von Esra angeführt wurde (Esr 7-10). Nehemias Reise (die dritte Rück-kehr) von Susa nach Jerusalem geschah später (ca. 445 v.Chr.).
Esther und auch 2. Mose beschreiben, wie fremde Mächte energisch versuchten, das jüdische Volk zu eli- minieren und wie souverän Gott sein Volk gemäß seinem Bund bewahrte, den er Abraham ca. 2100-2075 v.Chr. verheißen hatte (1Mo12,1-3; 17,1-8). Als ein Resultat der Überlegenheit Gottes berichtet Esther Kap. 9.10 vom Beginn des Purimfestes, ein neues alljährliches Fest im 12. Monat (Feb.-März), mit dem das nationale Überleben gefeiert wurde. Purim wurde eines von zwei Festen, die außerhalb vom mosaischen Gesetz stets in Israel gefeiert werden sollen (das andere ist das Hanukka- oder Lichterfest, vgl. Joh 10,22).
Historische und lehrmäßige Themen
Letztendlich wurden alle 167 Verse von Esther als kanonisch akzeptiert, obwohl aufgrund des Fehlens von Got-
tes Namen einige unnötigerweise die Echtheit dieses Buches angezweifelt haben. Die griechische Septuaginta
(LXX) fügt 107 apokryphe Verse hinzu, welche vermutlich dieses Fehlen ausgleichen sollten. Zusammen mit
dem Lied Salomos, dem Buch Ruth, den Sprüchen und den Klageliedern gehört Esther zu den AT-Büchern des
Megillot oder den »5 Rollen«. Rabbiner haben diese Bücher zu fünf besonderen Anlässen während des Jahres
gelesen. Esther wurde am Purimfest gelesen (vgl. 9,20-32).
Die historische Entstehung des Dramas, das sich zwischen Mordechai (ein benjaminitischer Nachkomme Sauls – 2,5) und Haman (ein Agagiter – 3,1.10; 8,3.5; 9,24) abgespielt hat, geht fast 1.000 Jahre zurück. Damals zogen die Juden aus Ägypten aus (ca. 1445 v.Chr.) und wurden von den Amalekitern angegriffen (2Mo 17,8-16), deren Stammbaum mit Amalek begann, dem Sohn Esaus (1Mo36,12). Gott verfluchte die Amalekiter, was zu ihrer völligen Eliminierung als Volk führte (2Mo 17,14; 5Mo 25,17-19). Obwohl Saul (ca. 1030 v.Chr.) den Befehl erhielt, die Amalekiter einschließlich ihres Königs Agag zu töten (1Sam 15,2.3), war er ungehorsam und zog sich Gottes Missfallen zu (1Sam 15,11,26; 28,18). Samuel schlug schließlich Agag in Stücke (1Sam 15,32.33). Aufgrund seiner Abstammung von Agag trug Haman tiefe Feindschaft gegen die Juden im Herzen.
Die Zeit Esthers begann 550 Jahre später, aber trotz dieser langen Zeit haben weder Haman, der Agagiter, noch Mordechai, der Benjaminiter, die Stammesfehde vergessen, die noch immer in ihren Seelen schwelte. Das erklärt, warum Mordechai es ablehnte, sich vor Haman zu verbeugen und warum Haman so boshaft versuchte, die Juden auszurotten (3,5.6.13). Wie erwartet, traf Gottes Prophezeiung ein, die Amalalekiter auszulöschen (2Mo 17,14; 5Mo 25,17-19), und Gottes Verheißung, die Juden zu bewahren (1Mo 17,1-8), erfüllte sich. Aufgrund von Gottes Treue, mit der er sein Volk rettete, wurde das Purimfest eingesetzt (genannt nach dem akkadischem Wort für »Los« – 3,7; 9,26). Es war ein jährliches, zweitägiges Fest. Man sollte sich freuen, sandte einander Speisen und gab den Armen Geschenke (9,21.22). Es sollte in jeder Generation, in jeder Familie, in jeder Provinz und Stadt gefeiert werden (9,27.28). Esther fügte später noch Fasten mit Wehklagen hinzu (9,31). Obwohl das Purimfest durch die Jahrhunderte in Israel gefeiert wurde, wird es in der Bibel nicht mehr erwähnt.
Esther kann mit einem Schachspiel verglichen werden. Gott und Satan (als unsichtbare Spieler) bewegten reale Könige, Königinnen und Adlige. Als Satan Haman in Position brachte, war es, als ob er »Schach« ankün-digte. Dann positionierte Gott Esther und Mordechai so, das Satan »Schachmatt« war. Nach dem Sündenfall (1Mo3,1-9) hat Satan immer wieder versucht, Gottes Beziehung zu den von ihm geschaffenen Menschen geist-lich zu trennen und Gottes Bund mit Israel zu spalten. Zum Beispiel wurde die Geschlechtslinie von Christus durch den Stamm Juda auf mörderische Weise allein auf Joas reduziert, der befreit und bewahrt wurde (2Chr 22,10-12). Später schlachtete Herodes die Kinder von Bethlehem, da er dachte, Christus sei unter ihnen (Mt 2,16). Satan versuchte Christus, dass er Gott absagen und ihn anbeten sollte (Mt 4,9). Petrus versuchte auf Sa-tans Drängen hin, Christus von seinem Weg nach Golgatha abzubringen (Mt 16,22). Schließlich fuhr der Satan in Judas, der Christus dann an die Juden und Römer verriet (Lk 22,3-6). Auch wenn Gott im Buch Esther nicht erwähnt wird, war er ganz offensichtlich derjenige, der Satans Pläne durch sein vorausschauendes Eingreifen bekämpfte und vereitelte.
Alle bedingungslosen Bundesversprechen Gottes an Abraham und David standen in Esther auf dem Spiel. Gottes Liebe für Israel ist jedoch nirgends offensichtlicher als in dieser dramatischen Rettung, durch die er sein Volk vor der drohenden Elimination bewahrt hat. »Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht« (Ps 121,4).
Herausforderungen für den Ausleger
Die offensichtlichste Frage, die sich beim Buch Esther stellt, lautet: Warum wird, genau wie in Hohelied, Gott
nicht erwähnt? Weder der Autor noch die beteiligten Personen erwähnen das Gesetz Gottes, die levitischen Op-
fer, Anbetung oder Gebet. Der Skeptiker fragt: »Warum wird Gott nicht erwähnt, der persische König hingegen
175-mal genannt? Wenn Gott souverän vorherbestimmte, die Juden zu retten, warum wird er dann nicht gebüh-
rend erwähnt?«
Eine befriedigende Antwort ist: Wenn Gott hätte erwähnt werden wollen, hätte er den Autor ganz souverän bewegen können, über ihn und sein Handeln zur Rettung Israels zu schreiben. Das ist mehr ein Problem der menschlichen Ebene als der göttlichen, denn das Buch Esther ist die klassische Illustration von Gottes Vorher-sehung, wie er, die unsichtbare Kraft, alles auf sein Ziel hin lenkt. Es gibt keine Wunder im Buch Esther, aber die Bewahrung Israels durch die vorhersehende Kontrolle jeder Situation und Person zeigt die Allwissenheit und All-macht Gottes. Es kommt nicht darauf an, ob er erwähnt wird. Er ist ganz klar die Hauptfigur in diesem Drama.
Zweitens: »Warum waren Mordechai und Esther so weltlich in ihrem Lebensstil?« Esther (2,6-20) strebt nicht so eifrig nach Heiligkeit wie Daniel (Daniel 1,8-20). Anders als Daniel verheimlichten Mordechai und Esther ihr jüdisches Erbe (Daniel 6,5). Im Gegensatz zu Esra (Esr 7,10) spielte das Gesetz Gottes keine Rolle. Die folgenden Beobachtungen können zeigen, worauf es ankommt. Erstens zeichnet dieses kurze Buch nicht alles auf. Vielleicht besaßen Mordechai und Esther einen tieferen Glauben, als er hier augenscheinlich ist (vgl. 4,16). Zweitens erwähnt selbst der gottesfürchtige Nehemia seinen Gott nicht, als er mit König Artaxerxes spricht (Neh 2,1-8). Drittens waren die jüdischen Feste, die den Gottesdienst ordneten, lange Zeit vor Esther ver-loren gegangen, z.B. das Passah (2Kö 23,22) und das Fest der Wochen oder Laubhüttenfest (Neh 8,17). Viertens waren sie womöglich durch den antijüdischen Brief verängstigt, den die Samariter einige Jahre zuvor an Ahas-veros geschrieben hatten (ca. 486 v.Chr.; Esr 4,6). Fünftens kamen die bösen Absichten Hamans nicht erst zum Vorschein, als Mordechai es ablehnte, sich vor ihm niederzuwerfen (3,1.2). Höchstwahrscheinlich wurden sie schon von anderen mitgeteilt, die mit der jüdischen Bevölkerung vertraut waren. Sechstens identifizierte Esther sich mit ihrem jüdischen Erbe zur passendsten Zeit (7,3.4). Und doch bleibt noch die bohrende Frage bestehen, warum Esther und Mordechai sich nicht genauso offen wie Daniel Gott hingaben. Außerdem zeigt Nehemias Gebet, dass unter den Juden, die im Exil in Susa lebten, eine geistliche Lethargie herrschte (Neh 1,5-11, bsd. V. 7). Letztendlich muss Gott diese Frage lösen, denn er allein kennt die Herzen der Menschen.


I. Esther tritt an die Stelle von Vasti (1,1 – 2,18) A. Vastis Aufl ehnung (1,1-22) B. Esthers Krönung (2,1-18) II. Mordechai überwindet Haman (2,19 – 7,10) A. Mordechais Loyalität (2,19-23) B. Hamans Beförderung und sein Dekret (3,1-15) C. Esthers Intervention (4,1 – 5,14) D. Mordechais Anerkennung (6,1-13) E. Hamans Sturz (6,14 – 7,10) III. Israel überlebt den versuchten Völkermord von Haman (8,1 – 10,3) A. Esther und Mordechais Erhöhung (8,1-17) B. Sieg der Juden (9,1-19) C. Beginn des Purimfestes (9,20-23) D. Mordechais Ruhm (10,1-3) ESTHER 1,20
Das Festmahl des Ahasveros 1 Ahasveros Esr 4,6;
war von schöner Gestalt. 12 Aber die Königin Vasti Provinzen 8,9 vgl. Und es geschah in den Tagen des Ahasveros – weigerte sich, auf den Befehl des Königs hin zu desselben Ahasveros, der von Indien bis 2 Susan Neh 1,1; Dan kommen, den er durch seine Kämmerer gegeben
Äthiopien über 127 Provinzen regierte –, 2 in je- hatte. Da wurde der König sehr zornig, und sein 3 Festmahl 2,18; 1Mo
nen Tagen, als der König Ahasveros in der Königs- Zorn entbrannte in ihm.
burg Susan auf seinem königlichen Thron saß, Und der König sprach zu den Weisen, die sich Persien V. 14; Dan 3 im dritten Jahr seiner Regierung, da veranstaltete 8,20; Edlen Dan 3,2-3 auf die Zeiten verstanden – denn so kamen die er für alle seine Fürsten und Knechte ein Festmahl, Angelegenheiten des Königs vor alle Gesetzes- 4 Reichtum 2Chr 1,11-
wobei die Gewaltigen von Persien und Medien, und Rechtskundigen, 14 und ihm zunächst saßen 12; Dan 2,37-44; die Edlen und Obersten seiner Provinzen vor ihm Pracht Hi 40,10; Ps Karschena, Setar, Admata, Tarsis, Meres, Marsena waren, 4 als er den Reichtum der Herrlichkeit sei- 145,5.11-12 vgl. Jes und Memuchan, die sieben Fürsten der Perser nes Königreichs und die kostbare Pracht seiner und Meder, die das Angesicht des Königs sahen 5 sieben vgl. Ri 14,17;
Majestät viele Tage zur Schau stellte, nämlich 180 und die ersten Stellen im Königreich einnahmen 2Chr 7,8-9; Gartens 7,7 vgl. 2Kö 21,18; –: 15 »Wie ist nach dem Gesetz mit der Königin 5 Und als diese Tage vollendet waren, veranstalte- Vasti zu verfahren, weil sie nicht nach dem Befehl te der König ein Festmahl für das ganze Volk, das des Königs Ahasveros gehandelt hat, der ihr durch 6 weißem 8,15;
sich in der Burg Susan befand, für die Großen und Ruhelager 7,8; Hes die Kämmerer übermittelt wurde?« die Kleinen, sieben Tage lang, im Hof des Gartens Da sprach Memuchan vor dem König und den 7 Wein Dan 1,5 vgl. Spr
beim königlichen Palast. 6 Da waren feine Vorhän- Fürsten: »Die Königin Vasti hat sich nicht nur an 20,1; 23,29-35; 31,4 ge aus weißem Leinen und blauem Purpur mit dem König vergangen, sondern auch an allen 8 Trinken vgl. Spr
Schnüren aus feinem weißem Leinen und rotem 31,7; Hab 2,15-16; Fürsten und an allen Völkern, die in allen Provin- Hofmeistern Joh 2,8- Purpur an silbernen Ringen und Säulen aus wei- zen des Königs Ahasveros leben. 17 Denn das Ver- ßem Marmor aufgehängt. Goldene und silberne halten der Königin wird allen Frauen bekannt 9 König 5,4.8; 7,1-9
Ruhelager standen auf einem Steinpflaster aus 10 Wein Pred 10,19;
werden, so daß ihre Männer in ihren Augen ver- grünem und weißem Marmor, Perlmutter und ächtlich werden, da es heißen wird: Der König Kämmerern 7,9; 2Kö dunklem Marmor, 7 und man reichte die Getränke Ahasveros befahl, daß die Königin Vasti vor ihn aus goldenen Gefäßen, und die Gefäße waren kommen sollte, aber sie kam nicht! 18 Das werden 11 Gestalt vgl. 1Sam
voneinander verschieden, und königlichen Wein die Fürstinnen der Perser und Meder heute schon 12 weigerte 1Mo 3,16;
gab es in Menge, nach der Freigebigkeit des Kö- allen Fürsten des Königs erzählen, wenn sie von 1Pt 3,1; zornig Spr nigs. 8 Und das Trinken war der Verordnung ge- dem Verhalten der Königin hören, und daraus 14,29; 16,14.32; mäß ohne Zwang; denn so hatte der König allen wird schon genug Verachtung und Verdruß ent- Vorstehern seines Palastes befohlen, daß man je- 13 Weisen Dan 2,2;
verstanden 1Chr dermann machen ließe, wie es ihm gefiele. 9 Auch Wenn es dem König gefällt, so soll ein königli- die Königin Vasti veranstaltete ein Festmahl für 14 sieben Esr 7,14;
cher Befehl von ihm ergehen und aufgezeichnet die Frauen im königlichen Palast, der dem König Angesicht vgl. 2Kö werden unter die Gesetze der Perser und Meder, 25,19; Mt 18,10; Ahasveros gehörte.
damit er nicht bloß vorübergehend gilt: daß Vasti nicht mehr vor dem König Ahasveros erscheinen 15 vgl. 6,6
Ungehorsam und Verstoßung der Königin Vasti 16 vergang. Apg 25,10; darf, und daß der König ihre königliche Würde ei-
ner anderen gibt, die besser ist als sie. 20 Wenn 17 verächtl. V. 18; 2Sam
10 Und am siebten Tag, als das Herz des Königs dann dieser Befehl des Königs, den er erlassen 6,16; Neh 2,19; Eph vom Wein fröhlich war, befahl er Mehuman, Bista, wird, in seinem ganzen Königreich, das groß ist, Harbona, Bigta, Abagta, Setar und Karkas, den 18 Verhalt. Spr 19,13;
bekannt gemacht wird, so werden alle Frauen ihre sieben Kämmerern, die vor dem König Ahasveros Ehemänner in Ehren halten, vornehme und ge- 19 gefäl t V. 21; 3,9;
dienten, 11 die Königin Vasti mit der königlichen 8,5; Gesetze 8,8; Dan Krone vor den König zu bringen, um den Völkern 6,8-17; besser 1Sam 20 ganzen 4Mo 15,15; 5Mo 21,21; al e Esr 10,7; Ps 100,1;
und Fürsten ihre Schönheit zu zeigen, denn sie 103,21-22 vgl. Kol 3,18 1,1 127 Provinzen. Das Reich umfasste 20 Regionen (3,12; 8,9;
mit ein. Dort erlitt der König eine demütigende Niederlage (ca. 481-479 9,3), die weiter in von Statthaltern regierte Provinzen unterteilt waren v.Chr.). Persien und Medien. Der Perser Kyrus erbte Medien. Daher
(3,12). Von Indien bis Äthopien. Äthopien, nicht Kleinasien, wird als
wurde der Name Medien genauso bekannt wie Persien (ca. 550 v.Chr.).
westliche Begrenzung des Königreichs erwähnt, um jede Erinnerung an 1,9 Königin Vasti. Die griechische Literatur nennt sie Amestris. Sie
die frühere Niederlage des Königs gegen die Griechen von ca. 481-479 gebar (ca. 483 v.Chr.) Ahasveros' dritten Sohn Artahsasta, der später v.Chr. zu vermeiden (vgl. 8,9). Diese Beschreibung vermeidet auch jede den Thron von seinem Vater Ahasveros übernahm (Esr 7,1).
Verwechslung mit dem Ahasveros aus Dan 9,1. Ahasveros. S. Einlei-
1,12 Vasti weigerte sich. Der Grund dafür wird nicht angegeben,
tung: Hintergrund und Umfeld. obwohl zu vermuten ist, dass sie 1.) sich in unzüchtiger Weise vor be- 1,2 Königsburg Susan. Susan (die hebr. Übersetzung des gr. Susa)
trunkenen Männern nicht zeigen wol te, oder 2.) dass sie noch mit Ar- die Winterresidenz, war eine von 4 Hauptstädten, die anderen drei tahsasta schwanger war.
waren Babylon, Ekbatana (Esr 6,2) und Persepolis. Die Burg galt als be- 1,14 die sieben Fürsten. Diese hochrangigen Beamten (vgl. Esr
festigter Palastkomplex und war zum Schutz oberhalb der Stadt ge- 7,14) sind viel eicht identisch mit den Weisen von Dan 1,20.
1,19 nicht bloß vorübergehend. Die unwiderrufliche Art der
1,3 im dritten Jahr. Ca. 483 v.Chr. Dies schloss wahrscheinlich die
persischen Rechtssprechung (vgl. Dan 6,9, 12.15) spielt eine wichtige Planungsphase von Ahasveros' späterem Angriff gegen Griechenland Rol e für den Ausgang des Buches Esther (vgl. 8,8).


ESTHER 1,21
21 Diese Rede gefi el dem König und den Fürsten; 21 V. 19; 1Mo 41,37
nes Simeis, des Sohnes des Kis, welcher ein Benja- und der König handelte nach den Worten Me- 22 Briefe 3,12; 8,9; Dan miniter war, 6 der von Jerusalem weggeführt wor-
3,29; Mann 1Mo muchans; 22 und er sandte Briefe in alle Provinzen 3,16; Eph 5,22-24; den war mit den Gefangenen, die mit Jechonja, des Königs, in jede Provinz in ihrer Schrift und zu 1Pt 3,1.7; Sprache dem König von Juda, hinweggeführt worden wa- jedem Volk in seiner Sprache, daß jeder Mann Herr 1Mo 11,1.7.9; Apg ren, die Nebukadnezar, der König von Babel, ge- sein solle in seinem Haus. Das ließ er bekanntma- 2,6.8; Offb 7,9; 14,6 fangen weggeführt hatte. 7 Und dieser war Pfl ege- chen in der Sprache des jeweiligen Volkes.
1 Nach 1,19-21; Spr
vater der Hadassa – das ist Esther –, der Tochter seines Onkels; denn sie hatte weder Vater noch Esther wird zur Königin ausersehen 2 Jungfr. V. 7; 1Kö 1,2; Mutter. Diese Jungfrau aber war von schöner Ge-
Jer 31,4 vgl. Mt 25,1- Nach diesen Begebenheiten, als sich der stalt und lieblichem Aussehen. Und als ihr Vater Grimm des Königs Ahasveros gelegt hatte, 3 Provinz. 1,1.3; R.-sal- und ihre Mutter gestorben waren, hatte Morde-
dachte er an Vasti und daran, was sie getan hatte ben V. 12; 2,9 vgl. Jes chai sie als seine Tochter angenommen.
und was über sie beschlossen worden war. 2 Da 4 Mt 20,16; Pred 8,4;
Und es geschah, als das Gebot des Königs und sprachen die Knechte des Königs, die ihm dien- das Gesetz bekanntgemacht war und viele Jung- ten: Man suche für den König Mädchen, Jungfrau- 5 Simeis 2Sam 16,5; Kis frauen in die Burg Susan unter die Obhut Hegais
en von schöner Gestalt; 3 und der König bestimme
zusammengebracht wurden, da wurde auch 6 2Kö 24,14-16; Jer
Beamte in allen Provinzen seines Königreichs, Esther in das Haus des Königs geholt, unter die damit sie alle Mädchen, Jungfrauen von schöner 7 Onkels V. 15; ange-
Obhut Hegais, des Hüters der Frauen. 9 Und das Gestalt, in die Burg Susan zusammenbringen, in nomm. Hi 31,17-18; Mädchen gefi el ihm, und sie fand Gunst bei ihm. Ps 10,14; Jer 49,11 das Frauenhaus, unter die Obhut Hegais, des kö- 8 Esther V. 7.10; V.
Und er sorgte dafür, daß sie ihre Reinigungssal- niglichen Kämmerers, des Hüters der Frauen; und 15.17; 5,1; Dan 8,2 ben und ihre Verpfl egung rasch erhielt; auch gab man lasse ihnen ihre Reinigungssalben geben; 9 1Mo 39,4.21; Ps
er ihr sieben auserlesene Mägde aus dem Haus 4 und die Jungfrau, die dem König gefällt, die soll des Königs. Und er wies ihr samt ihren Mägden 10 nicht V. 20 vgl. Eph
Königin werden an Vastis Stelle! Dieser Vorschlag den besten Platz im Frauenhaus an.
gefi el dem König, und er machte es so.
10 Esther aber gab ihr Volk und ihre Herkunft nicht 5 Es war aber ein jüdischer Mann in der Burg Su- an; denn Mordechai hatte ihr geboten, es nicht zu san, der hieß Mordechai, ein Sohn Jairs, des Soh- sagen. 11 Und Mordechai ging alle Tage vor dem 1,22 Briefe. Das effi ziente persische Kommunikationsnetzwerk (eine
einen benjaminitischen Familiennamen, der bis zu Sauls Vater zurückver- schnel e Übermittlung mit Pferden) spielte eine wichtige Rol e in der ra- folgt (ca. 1100 v.Chr.) werden kann (1Sam 9,1).
schen Veröffentlichung königlicher Verordnungen (vgl. 3,12-14; 2,6 Jechonja. Der frühere König von Juda (auch bekannt als Joja-
kin oder Konja). Er wurde ca. 597 v.Chr. verbannt (vgl. 2Kö 24,14, 15; 2,1 Nach diesen Begebenheiten. D.h. wahrscheinlich während
2Chr 36,9.10). Aufgrund seines Ungehorsams entfernte der Herr seine der letzten Phase des verhängnisvol en Krieges des Königs gegen Grie- Nachkommen aus dem Stammbaum von David bis Christus (Jer 22,24- chenland (ca. 481-479 v.Chr.). dachte er an Vasti. Der König war
30). Die Familie von Mordechai gehörte zu den guten Feigen in Jer rechtlich nicht in der Lage, Vasti wiederherzustel en (vgl. 1,19-22), Die Berater schlugen einen neuen Plan mit einem Versprechen vor.
2,7 Esther. S. Einleitung: Titel.
2,5 Mordechai. S. Einleitung: Historische und lehrmäßige Themen.
2,8 wurde auch Esther … geholt. Es ist unmöglich zu sagen, ob
Er gehörte zur vierten Generation der verbannten Juden. Kis. Morde-
Esther freiwil ig oder gegen ihren Wil en ging. chais bedeutender Großvater, der die Wegführung nach Babylon miter- 2,9 gefi el ihm. Das sie Hegai gefi el, weist auf Gottes Vorhersehung
lebte. Nachdem Babylon an Medo-Persien fi el (ca. 539 v.Chr.), wurden die Juden in andere Teile des neuen Reiches gebracht. Kis repräsentiert 2,10 es nicht zu sagen. Möglicherweise wegen der Anklageschrift,
Die historische Chronologie von Esther
Die Regierung von Ahasveros
Das Buch Esther
Feb/Mar Mar/Apr Apr/Mai Mai/Jun Jun/Jul Jul/Aug Aug/Sep Sep/Okt March- Nov/Dez Dez/Jan Jan/Feb Feb/Mar Die letzten Jahre
Tischri eschvan Chislev Tebeth Acht Monate Schweigen im Buch Esther ESTHER 3,6
Hof am Frauenhaus auf und ab, um zu erfahren, 11 wohlgehe vgl. 1Mo nigs. 20 Esther aber hatte weder ihre Herkunft
ob es Esther wohlgehe und was mit ihr geschehe.
37,14; 1Sam 17,18 noch ihr Volk angegeben, wie ihr Mordechai gebo- 12 vgl. Spr 7,17
Wenn die Reihe an jede Jungfrau kam, zum Kö- ten hatte. Denn Esther handelte nach der Weisung 13 wünschte Ps 37,4
nig Ahasveros zu kommen, nachdem sie zwölf 14 Nebenfr. 1Kö 11,3;
Mordechais, wie zu der Zeit, als sie noch von ihm Monate lang gemäß der Verordnung für die Frau- Hl 6,8; Dan 5,2; erzogen wurde.
en behandelt worden war – denn damit wurden gerufen 4,11 21 In jenen Tagen, als Mordechai im Tor des Kö- 15 Gnade 7,10; 1Sam
die Tage ihrer Reinigung ausgefüllt: sechs Monate nigs saß, gerieten die zwei Kämmerer des Königs, wurden sie mit Myrrhenöl und sechs Monate mit 16 siebten vgl. Esr 7,8
welche die Schwelle hüteten, Bigtan und Teres, in Balsam und mit den Reinigungssalben der Frauen 17 4,14; Ps 75,7-8; Spr Zorn und trachteten danach, Hand an den König
behandelt –, 13 dann kam die Jungfrau zum König; Ahasveros zu legen. 22 Das wurde dem Mordechai 18 Festmahl 1,3-5; Ri
dann gab man ihr alles, was sie wünschte, um 14,10 vgl. Joh 2,1-2 bekannt, und er sagte es der Königin Esther; damit vom Frauenhaus zum Haus des Königs zu 19 V. 11.21
Esther aber sagte es dem König in Mordechais gehen. 14 Am Abend ging sie hinein, und am Mor- 20 V. 10
Namen. 23 Da wurde die Sache untersucht und als 21 Kämmer. 1Mo 40,2;
gen kam sie zurück, in das andere Frauenhaus, wahr erfunden, und die beiden wurden an ein unter die Obhut Schaaschgas, des Kämmerers des 22 Mordech. 2,5.7;
Holz gehängt; und dies wurde vor dem König in Königs, des Hüters der Nebenfrauen; sie kam 3,2; 4,1; 6,2; 8,9; das Buch der Chronik geschrieben.
nicht wieder zum König, außer wenn der König 23 10,2 vgl. 1Mo
Gefallen an ihr hatte; dann wurde sie mit Namen Der Aufstieg Hamans und sein Mordplan 40,23; Neh 13,14; Ps 112,6; Hebr 6,10 gegen die Juden 15 Und als die Reihe an Esther kam, die Tochter 1 Haman V. 1-11; 5,4-
14; 7,1.10; Agagiter 3 Nach diesen Begebenheiten erhob der König
Abichails, des Onkels Mordechais, die er als Toch- Ahasveros Haman, den Sohn Hamedatas, den ter angenommen hatte, daß sie zum König kom- Agagiter, zu höherer Macht und Würde und setzte men sollte, wünschte sie sich nichts, als was He- 15,8 vgl. 2Mo 17,8- ihn über alle Fürsten, die bei ihm waren. 2 Und gai, der Kämmerer des Königs, der Hüter der alle Knechte des Königs, die im Tor des Königs höherer vgl. 1Mo Frauen, ihr riet. Und Esther fand Gnade bei allen, waren, beugten die Knie und fielen vor Haman die sie sahen. 16 Und Esther wurde zum König 2 Tor 2,19.21; Knie
nieder; denn der König hatte es so geboten. Aber Ahasveros in sein königliches Haus geholt im 1Mo 41,43 vgl. Phil Mordechai beugte die Knie nicht und fiel nicht zehnten Monat, das ist der Monat Thebet, im 3 Apg 5,29
siebten Jahr seiner Regierung.
4 Jude Röm 9,4; Gal
Da sprachen die Knechte des Königs, die im Tor 17 Und der König gewann Esther lieber als alle 2,15 vgl. Hes 16,3; des Königs waren, zu Mordechai: Warum über- Dan 6,20-28; Jon anderen Frauen, und sie fand Gnade und Gunst trittst du das Gebot des Königs? 4 Und es geschah, vor ihm, mehr als alle Jungfrauen; und er setzte 5 5,9; Dan 3,17-19
als sie dies täglich zu ihm sagten und er ihnen die königliche Krone auf ihr Haupt und machte 6 Ps 37,12; 83,5; Offb nicht gehorchte, sagten sie es Haman, um zu se-
sie zur Königin an Vastis Stelle. 18 Und der König
hen, ob man Mordechais Begründung gelten las- veranstaltete für alle seine Fürsten und Knechte sen würde; denn er hatte ihnen gesagt, daß er ein ein großes Festmahl, das Festmahl der Esther. Und er gewährte in den Provinzen eine Steuerer- 5 Als nun Haman sah, daß Mordechai die Knie leichterung und teilte eine [Korn]spende aus mit nicht vor ihm beugte und nicht vor ihm niederfiel, da wurde er mit Wut erfüllt. 6 Doch es war ihm zu wenig, an Mordechai allein Hand zu legen; son- Mordechai vereitelt einen Anschlag auf den König dern weil man ihm das Volk Mordechais genannt 19 Und als man zum zweitenmal Jungfrauen zu- hatte, trachtete Haman danach, alle Juden im sammenbrachte, saß Mordechai im Tor des Kö- ganzen Königreich des Ahasveros, das Volk Mor- die in Esr 4,6 erwähnt wird, oder der antisemitischen Gesinnung von veros' 12. Jahr), am Wendepunkt in Esther (6,1.2), würde der König Haman und anderen gleichgesinnten Leuten.
diese persischen Aufzeichnungen lesen.
2,14 das andere Frauenhaus. Der Ort der Nebenfrauen.
3,1 Nach diesen Begebenheiten. Irgendwann zwischen dem
2,15 fand Gnade. Gemäß Gottes Vorhersehung.
siebten (2,16) und zwölftem Jahr (3,7) der Herrschaft des Königs. Ha-
2,16 Thebet. Der zehnte Monat entspricht Dez./Jan. im siebten
man … den Agatiter. S. Einleitung: Historische und lehrmäßige The-
Jahr. Ca. 479-478 v.Chr. Vier Jahre sind verstrichen, seitdem Vasti ihre
Gunst verlor.
3,2 fiel nicht nieder. Es stel t sich die Frage, ob Esther und Morde-
2,18 eine Steuererleichterung. Damit ist möglicherweise ein
chai geneigt waren, dem mosaischem Gesetz zu gehorchen. Diese Ab- Steuererlass bzw. eine Freistel ung vom Militärdienst gemeint.
lehnung mag viel eicht mehr in der Familienfehde zwischen den 2,19 zum zweitenmal. Viel eicht beabsichtigte der König auch die
Benjamititern und den Agatitern begründet sein (s. Einleitung: Histori- zweitbesten zu seinen Nebenfrauen hinzufügen. sche und lehrmäßige Themen), als in Mordechais Treue zum zweiten 2,21 im Tor des Königs. Das deutet an, dass Mordechai höchst-
Gebot (2Mo 20,4-6).
wahrscheinlich eine bedeutende Position hatte (vgl. 3,2; Dan 2,49). ge-
3,4 dass er ein Jude sei. Aufgrund Hamans Wut und seinem ver-
rieten … in Zorn. Möglicherweise aus Rache über den Verlust von
suchten Völkermord wird deutlich, dass in Susan eine starke antisemiti- sche Haltung herrschte, welche Mordechais Widerstand erklärt, seinen 2,23 an ein Holz gehängt. Die persische Hinrichtung bestand
wahren ethnischen Hintergrund zu verbergen.
daraus, gepfählt zu werden (vgl. Esr 6,11). Möglicherweise waren sie die 3,6 das Volk Mordechais. Haman wurde vom Satan benutzt, die
Erfinder der Kreuzigung. Buch der Chronik. Fünf Jahre später (Ahas-
gesamte jüdische Rasse austilgen zu wol en. Es war ein erfolgloser Ver- ESTHER 3,7
dechais, zu vertilgen. 7 Im ersten Monat, das ist 7 Nisan Neh 2,1; Los
diesen Tag vorbereiten sollten. 15 Und die Eilbo- der Monat Nisan, im zwölften Jahr [der Regie- 9,24; Spr 16,33; Mt ten zogen auf den Befehl des Königs hin schnell rung] des Königs Ahasveros, wurde das Pur, das ist aus, sobald das Gesetz in der Burg Susan erlassen 8 Volk Dan 3,12; Apg
das Los, vor Haman geworfen über die Tage und 16,20-21; zerstreut war. Der König und Haman aber setzten sich, um Monate, und es fiel auf den zwölften Monat, das zu trinken, während die Stadt Susan in Bestür- ist der Monat Adar.
4,27; Jer 50,17; zung geriet.
geziemt Esr 4,13 vgl. 8 Und Haman sprach zum König Ahasveros: Es Spr 29,5; Apg 19,27 gibt ein Volk, das lebt zerstreut und abgesondert 9 umbring. Spr 12,6;
Mordechai fordert Esther auf, sich für die Rettung unter allen Völkern in allen Provinzen deines Kö- 26,28; 10 000 Tal. Mt der Juden einzusetzen nigreichs, und ihre Gesetze sind anders als die al- 10 Siegelr. 8,2.8; 1Mo
4Als nun Mordechai alles erfuhr, was gesche-
ler Völker, und sie befolgen die Gesetze des Königs hen war, da zerriß Mordechai seine Kleider nicht, so daß es dem König nicht geziemt, sie ge- 11 tust Ps 73,7-9; Jer
und kleidete sich in Sack und Asche und ging in währen zu lassen! 9 Wenn es dem König gefällt, so die Stadt hinein und klagte laut und bitterlich. 12 Schreiber 1,22; 8,9;
werde ein Schreiben erlassen, daß man sie um- versiegelt 8,8-10; 1Kö Und er kam bis vor das Tor des Königs; denn es bringen soll; dann will ich 10 000 Talente Silber 21,8; Jes 29,11; Dan durfte niemand zum Tor des Königs eingehen, der abwiegen in die Hände der Schatzmeister, damit 6,18 vgl. Mt 27,66; in Sacktuch gekleidet war. 3 Auch in allen Provin- man es in die Schatzkammern des Königs bringe! zen, wo immer das Wort und Gebot des Königs 13 Eilboten 8,10-12;
10 Da zog der König seinen Siegelring von der Hi 9,25; Jer 51,31; hinkam, war unter den Juden große Trauer und Hand und gab ihn Haman, dem Sohn Hamedatas, Junge 1Sam 22,19; Fasten und Weinen und Wehklage, und viele lagen dem Agagiter, dem Feind der Juden. 11 Und der Tag V. 14; 8,12; 9,1; auf Sacktuch und in der Asche.
rauben 8,11 vgl. König sprach zu Haman: Das Silber sei dir ge- Und die Mägde der Esther und ihre Kämmerer schenkt, und das Volk dazu, daß du mit ihm tust, 14 Abschrift 8,13
kamen und sagten es ihr; und die Königin er- was dir gefällt! 15 schnel Spr 1,16;
schrak sehr. Und sie sandte Kleider, damit Morde- 4,16; trinken Hos 7,5; Da berief man die Schreiber des Königs am chai sie anziehe und das Sacktuch ablege. Aber er Am 6,6; Bestürzung dreizehnten Tag des ersten Monats, und es wurde Spr 29,2; Dan 5,9 nahm sie nicht an. 5 Da rief Esther den Hatach, ein Schreiben erlassen, ganz wie Haman es be- einen Kämmerer des Königs, den er zu ihrem fahl, an die Satrapen des Königs und an die Statt- 1 zerriß 1Mo 37,34; Jos Dienst bestimmt hatte, und gab ihm Befehl, bei
7,6; Asche Hi 2,8; Jon halter in allen Provinzen und an die Fürsten jedes 3,6; klagte Ps 142,7; Mordechai in Erfahrung zu bringen, was das be- Volkes, in der Schrift jeder Provinz und in der Jer 4,8; Hes 27,30; deute und warum es geschehe.
Sprache jedes Volkes; im Namen des Königs Ahas- 6 Da ging Hatach zu Mordechai hinaus auf den 2 Tor 2,19
veros wurde es geschrieben und mit dem Siegel- Platz der Stadt, vor das Tor des Königs. 7 Und Mor- 3 Trauer Jes 22,4-5;
ring des Königs versiegelt. 13 Und die Briefe wur- 37,1-3; Weinen 2Mo dechai berichtete ihm alles, was ihm begegnet den durch die Eilboten in alle Provinzen des Kö- 2,6; Esr 3,12-13; Neh war, auch die genaue Summe Silber, die Haman nigs gesandt, daß man alle Juden vertilgen, er- 1,4; Ps 137,1-6; Röm versprochen hatte, in den Schatzkammern des 12,15; Sacktuch Jes schlagen und umbringen solle, Junge und Alte, Königs abzuwiegen als Entgelt für die Vertilgung Kinder und Frauen, an einem Tag, nämlich am 4 Mägde Rt 3,9; Ps
der Juden. 8 Und er gab ihm die Abschrift des dreizehnten des zwölften Monats, das ist der Mo- 123,2; Lk 1,38; nicht schriftlichen Befehls, der zu ihrer Vertilgung in Ps 77,3; Jer 31,15 nat Adar, und daß man zugleich ihren Besitz rau- Susan erlassen worden war, damit er ihn Esther 5 bedeute vgl. Dan
ben dürfe. 14 Die Abschrift des Schreibens wurde in jeder Provinz als Gesetz erlassen, indem man es 6 Tor V. 2; 2,19
8 Abschrift 3,14; erflehen vgl. Ps 122,6-9; 119,58; Spr 16,14;
allen Völkern bekannt machte, damit sie sich auf 7 berichtete 3,1-10
such, den Weg der erlösenden Geschichte und Gottes Plänen für Israel 3,12 mit dem Siegelring des Königs versiegelt. Dies war gleich-
bedeutend mit der Unterschrift des Königs. Historiker berechneten das 3,7 Nisan. Der Zeitabschnitt März/April. Ironischerweise sol ten die
Datum auf den 7. Apr. 474 v.Chr.
Juden das Passah feiern, um sich an eine frühere Befreiung zu erinnern. im
3,13 vertilgen. Ein ehrgeiziger Plan, die Juden an nur einem Tag zu
zwölften Jahr. Ca. 474 v.Chr. das Los … geworfen. Hamans Ratgeber
vernichten. Historiker berechneten das Datum auf den 7. Mar. 473 v.Chr. trafen abergläubische Entscheidungen, die auf Astrologie und Loswerfen Der König hat unwissentlich diese Maßnahme angeordnet, die seine eige- basierten. Pur … Los. Ein Los wurde wie heutige Würfel geworfen, um
ne Königin umbringen würde.
Entscheidungen zu treffen (vgl. das hebräische Los in 1Chr 26,14; Neh 3,14 als Gesetz. Es ist unwiderruflich (vgl. 1,19; 8,5-8).
10,35; Jon 1,7). Spr 16,33 zeigt die Fügung Gottes über das Ergebnis des 3,15 Bestürzung. Ein besonderer Grund ist nicht angegeben. Mög-
Loses. Adar. Febr./März. Es sol te ein Zeitabschnitt von elf Monaten zwi-
licherweise war sogar diese heidnische Bevölkerung verwirrt über den schen Hamans Dekret und seiner erwarteten Vol streckung liegen.
extremen und mörderischen Rassismus des Königs und Hamans.
3,8 ein Volk. Haman gab nie ihre Identität bekannt.
4,1 Sack und Asche. Ein äußeres Zeichen für innere Qual und Demü-
3,9 10.000 Talente. Der genaue Wert ist unbestimmt. Sie wogen
tigung (vgl. Jer 6,26; Dan 9,3; Mt 11,21). Mordechai erkennt, dass er der 375 Tonnen und der Wert entsprach fast 70% des Jahreseinkommens des Auslöser für dieses völkermordende Unrecht von Haman war.
Königs. Wenn diese Summe von einer Plünderung der Juden stammte, 4,4 sie sandte Kleider. Mordechai konnte somit durch das königli-
zeigt das, wie wohlhabend sie waren.
che Tor eintreten (vgl. 4,2) und direkt mit Esther sprechen (vgl. Neh 2,2).
3,10.11 Der König wol te gern jede Rebel ion gegen seine Autorität
4,5 Hatach. Ein zuverlässiger Eunuch, der Esthers jüdischen Hinter-
ausmerzen (vgl. 3,8), während er am Geld anscheinend nicht interessiert grund kannte.
4,7.8 Dass Mordechai diese besondere Kenntnis und eine Kopie des
3,10 dem Feind der Juden. Vgl. 7,6; 8,1; 9,10.24.
schriftlichen Befehls hat, zeigt weiter seine bedeutende Position in Persien.
ESTHER 5,13
zeige und ihr berichte und sie auffordere, zum 9 V. 6-7
sie Gnade vor seinen Augen; und der König König hineinzugehen, um seine Gnade zu erflehen 10 V. 5
streckte das goldene Zepter, das in seiner Hand 11 inneren 5,1-2 vgl. Hes
und vor seinem Angesicht für ihr Volk zu bitten.
war, Esther entgegen. Da trat Esther herzu und 8,16; 43,5; Zepter 9 Da ging Hatach hinein und berichtete Esther die rührte die Spitze des Zepters an.
Worte Mordechais. 10 Da sprach Esther zu Hatach 12 vgl. V. 15
3 Da sprach der König zu ihr: Was hast du, Königin und befahl ihm, Mordechai zu sagen: 11 »Alle 13 Denke vgl. Spr 24,10- Esther, und was begehrst du? Es soll dir gewährt
Knechte des Königs und die Leute in den königli- 14 Rettung 4Mo 23,23; werden, und wäre es auch die Hälfte des König-
chen Provinzen wissen, daß, wer irgend in den
1Sam 12,22; Ps 57,4; reichs! 4 Esther sprach: Wenn es dem König ge- inneren Hof zum König hineingeht, es sei Mann untergeh. vgl. Ri fällt, so komme der König heute mit Haman zu 5,23; Lk 9,24; dieser oder Frau, ohne gerufen zu sein, nach dem glei- vgl. 1Mo 45,4-8; dem Mahl, das ich ihm zubereitet habe! chen Gesetz sterben muß, es sei denn, daß ihm Da sprach der König: Holt rasch Haman, damit der König das goldene Zepter entgegenstreckt, 16 fastet 2Chr 20,3;
wir den Wunsch Esthers erfüllen! Und der König Jon 3,4-9; Mt 18,19; damit er am Leben bleibe. Ich aber bin nun seit 30 und Haman kamen zu dem Mahl, das Esther zu- Lk 18,7; 1Th 5,25; Tagen nicht gerufen worden, daß ich zum König Komme 2Sam 10,12; bereitet hatte. 6 Und der König sprach zu Esther hineingehen sollte!« Jer 11,20; Kla 3,37; beim Weingelage: Was bittest du? Es soll dir gege- 12 Als nun Esthers Worte dem Mordechai mitge- Joh 3,16; Apg 20,24; ben werden! Und was begehrst du? Wäre es auch teilt wurden, 13 da ließ Mordechai der Esther ant- 17 s. V. 16
die Hälfte des Königreichs, es soll geschehen! worten: »Denke nicht in deinem Herzen, daß du 7 Da antwortete Esther und sprach: Meine Bitte vor allen Juden entkommen würdest, weil du im 1 Tag 4,16; Hof 4,11
und mein Begehren ist: 8 Habe ich Gnade gefun- 2 Gnade V. 8; 7,3; Neh
Haus des Königs bist! 14 Denn wenn du jetzt 1,11; 2,4.8; Spr 21,1 den vor dem König, und gefällt es dem König, mir schweigst, so wird von einer anderen Seite her vgl. 1Mo 32,28; Zep- meine Bitte zu gewähren und meinen Wunsch zu Befreiung und Rettung für die Juden kommen, du ter 4,11; 8,4 erfüllen, so komme der König mit Haman zu dem 3 V. 6; 7,2; Mk 6,23; Lk
aber und das Haus deines Vaters werden unterge- Mahl, das ich für sie zubereiten will; dann will ich hen. Und wer weiß, ob du nicht gerade wegen ei- 4 V. 8
morgen tun, was der König gesagt hat! ner Zeit wie dieser zum Königtum gekommen 5 rasch 6,14
bist?«
6 V. 3; 9,12 vgl. Mk
Haman plant die Ermordung Mordechais 15 Da ließ Esther dem Mordechai antworten: Und Haman ging an jenem Tag fröhlich und gu- 16 »So geh hin, versammle alle Juden, die in Susan 8 Gnade 2,15; Mahl
ten Mutes hinaus. Aber als Haman den Mordechai anwesend sind, und fastet für mich, drei Tage lang im Tor des Königs sah, wie er nicht aufstand, noch 9 fröhlich Ri 9,19; Hi
bei Tag und Nacht, eßt und trinkt nicht. Auch ich 20,4-5; Wut 3,5; Dan ihm Ehrfurcht erwies, da wurde er von Wut über will mit meinen Mägden so fasten, und dann will Mordechai erfüllt. 10 Doch Haman überwand ich zum König hineingehen, obgleich es nicht 10 überw. Pred 79; Seres sich; als er aber heimkam, sandte er hin und ließ
nach dem Gesetz ist. Komme ich um, so komme seine Freunde und seine Frau Seres holen.
11 Reich. Ps 49,7; 52,9;
ich um!« 17 Und Mordechai ging hin und machte Jer 9,23; 1Tim 6,17; Und Haman erzählte ihnen von der Herrlich- alles ganz so, wie Esther es ihm geboten hatte.
Söhne vgl. 9,7-13; keit seines Reichtums und von der Menge seiner groß 3,1; Spr 21,4.24 Söhne und wie ihn der König so groß gemacht Esther erscheint vor dem König 12 morgen Spr 27,1; Lk
und ihn über die Fürsten und Knechte des Königs 5Und es geschah am dritten Tag, da legte Esther 13 Aber 1Kö 21,4; Ps erhoben habe. 12 Auch sprach Haman: Und die
ihre königliche Kleidung an und trat in den 112,10; Pred 1,2.14; Königin Esther hat niemand mit dem König zu inneren Hof am Haus des Königs, dem Haus des dem Mahl kommen lassen, das sie zubereitet hat, Königs gegenüber, während der König auf seinem als mich; und ich bin auch morgen mit dem König königlichen Thron im königlichen Haus saß, ge- zu ihr geladen! 13 Aber das alles befriedigt mich genüber dem Eingang zum Haus. 2 Als nun der nicht, solange ich Mordechai, den Juden, im Tor König die Königin Esther im Hof stehen sah, fand des Königs sitzen sehe! 4,11 das goldene Zepter. Um das Leben des Königs vor möglichen
hafte Bereitschaft, für ihre jüdischen Landsleute zu sterben, ist bemer- Meuchelmördern zu schützen, hat sich diese Praxis durchgesetzt. An- scheinend würde der König das Zepter (ein Zeichen königlicher Autori- 5,2 fand sie Gnade. Dies meint eigentlich, dass Esther zuerst Gna-
tät) nur bei denen hochhalten, die er kannte und deren Besuch er de beim Gott Israels fand (vgl. Spr 21,1).
wil kommen hieß (vgl. 5,2; 8,4). seit 30 Tagen. Viel eicht fürchtete
5,3 was begehrst du? Esther zögert ihren wirklichen Wunsch bis
Esther, dass sie die Gunst des Königs verloren hatte, da er sie in letzter 7,2.3 hinaus.
Zeit nicht mehr hatte rufen lassen.
5,3.6 die Hälfte des Königreichs. Eine königliche Übertreibung,
4,14 Befreiung und Rettung. Mordechai zeigt einen gesunden
die nicht wörtlich verstanden werden sol te (vgl. Mk 6,22.23).
Glauben an Gottes souveräne Kraft, sein Volk zu bewahren. Viel eicht hat 5,4 zu dem Mahl. Das erste der beiden Mähler (vgl. 5,4-8; 6,14-
er sich an die Verheißung des Herrn an Abraham erinnert (vgl. 1Mo 12,3; 7,1), die Esther zubereitete. Gott wol te in seiner Vorsehung zwischen 17,1-8). du … untergehen. Mordechai wies darauf hin, dass Esther
den beiden Mählern eingreifen (6,1.2).
aufgrund ihrer Bekanntheit nicht um die Verurteilung herumkommen 5,11 Menge seiner Söhne. Mindestens 10 Söhne wurden von Ha-
würde und auch nicht begnadigt würde (vgl. 4,13). einer Zeit wie die-
man gezeugt (vgl. 9,13), der sündigen Stolz verkörpert (vgl. Spr 16,18; ser. Mordechai berief sich indirekt auf Gottes vorhersehenden Zeitplan.
1Kor 10,12; Gal 6,3).
4,16 fastet. Der Text erwähnt kein Gebet wie bei Daniel (Dan 9,3),
5,13 befriedigt mich nicht. Haman erklärt seine wütende Zielset-
obwohl Esther sicherlich auch betete. Komme ich um. Esthers helden-
zung, Mordechai umzubringen.
ESTHER 5,14
14 Da sprachen seine Frau Seres und alle seine 14 gefiel 7,9-10; Ps
worden ist. 9 Und man soll das Gewand und das Freunde zu ihm: Man soll einen Holzstamm zube- 7,15-17; 37,14-15; Pferd den Händen eines der vornehmsten Fürsten 37,32-33; Mk 14,10; reiten, 50 Ellen hoch; dann sage du morgen dem Apg 23,14-15; Röm des Königs übergeben, damit man den Mann be- König, daß man Mordechai daran hängen soll, so kleide, den der König gern ehren möchte, und kannst du fröhlich mit dem König zum Mahl ge- man soll ihn auf dem Pferd in den Straßen der 1 nicht Jes 28,29; Dan
hen! Das gefiel Haman gut, und er ließ den Holz- Stadt umherführen und vor ihm her ausrufen las- 2,1; 6,18-19; Buch stamm zubereiten.
2,23; Mal 3,16 vgl. sen: »So macht man es mit dem Mann, den der König gern ehren möchte!« Mordechai kommt zu Ehren - Haman wird 2 2,21-23 vgl. 1Mo 8,1 10 Da sprach der König zu Haman: Eile, nimm das
3 Ehre vgl. 1Sam
17,25-27; Dan 5,7; Gewand und das Pferd, wie du gesagt hast, und 6In derselben Nacht konnte der König nicht Apg 28,10; nichts mache es so mit Mordechai, dem Juden, der vor
schlafen, und er ließ das Buch der Denkwürdig- dem Tor des Königs sitzt! Laß es an nichts fehlen keiten, die Chronik, herbringen; daraus wurde dem 9,15 vgl. Ps 101,6 von allem, was du gesagt hast! 11 Da nahm Haman 4 Haman s. 3,1
König vorgelesen. 2 Da fand sich, daß darin ge- 5 s. V. 4
das Gewand und das Pferd und bekleidete Morde- schrieben war, wie Mordechai angezeigt hatte, daß 6 ehren vgl. 4Mo
chai und führte ihn auf die Straßen der Stadt und Bigtana und Teres, die beiden Kämmerer des Kö- 22,17; Spr 14,31; rief vor ihm her: »So macht man es mit dem Wem vgl. Spr 1,32; nigs, die die Schwelle hüteten, danach getrachtet 16,18; 18,12; Ob 3-4 Mann, den der König gern ehren möchte!« hatten, Hand an den König Ahasveros zu legen.
8 vgl. 1Sam 18,4; 1Kö
Darauf kehrte Mordechai zum Tor des Königs 3 Und der König sprach: Was für Ehre und Würde zurück; Haman aber eilte niedergeschlagen und haben wir dafür Mordechai zuteil werden lassen? 9 1Mo 41,42-44 vgl.
mit verhülltem Haupt nach Hause. 13 Und Haman Da sprachen die Knechte des Königs, die ihm 10 vgl. Lk 14,11
erzählte seiner Frau Seres und allen seinen Freun- dienten: Man hat ihm gar nichts gegeben! 4 Und 11 Spr 14,19; Dan 4,34; den alles, was ihm begegnet war. Da sprachen
der König fragte: Wer ist im Hof? Nun war Haman
seine Weisen und seine Frau Seres zu ihm: Wenn 12 vgl. 2Sam 15,30; 1Kö
gerade in den äußeren Hof des königlichen Hau- Mordechai, vor dem du zu fallen begonnen hast, ses gekommen, um dem König zu sagen, er solle 13 4Mo 23,23-24; 24,7- vom Samen der Juden ist, so kannst du nichts ge-
Mordechai an den Holzstamm hängen lassen, den
9; Hi 15,20-24; Sach gen ihn ausrichten, sondern du wirst gänzlich vor er für ihn bereitet hatte. 5 Da sprachen die Knech- ihm fallen! 14 Während sie aber noch mit ihm re- 14 s. 5,8; 7,1 vgl. 5Mo
te des Königs zu ihm: Siehe, Haman steht im Hof! deten, kamen die Kämmerer des Königs und Der König sprach: Er soll hereinkommen! führten Haman rasch zu dem Mahl, das Esther 6 Als nun Haman hereinkam, sprach der König zu 1 5,8; 6,14
zubereitet hatte.
ihm: Was soll man mit dem Mann machen, den 3 Gnade 2,15; Leben V.
der König gern ehren möchte? Haman aber dach- Haman wird entlarvt und hingerichtet te in seinem Herzen: Wem anders sollte der König Ehre erweisen wollen als mir? 7 Und Haman 7So kam nun der König mit Haman zum Trink-
gelage bei der Königin Esther. 2 Da sprach der sprach zum König: Für den Mann, den der König König zu Esther auch am zweiten Tag beim gern ehren möchte, 8 soll man ein königliches Weintrinken: Was bittest du, Königin Esther? Es soll Gewand herbringen, das der König selbst trägt, dir gegeben werden! Und was forderst du? Wäre es und ein Pferd, auf dem der König reitet und auf auch die Hälfte des Königreichs, es soll geschehen! dessen Kopf ein königlicher Kopfschmuck gesetzt 3 Da antwortete die Königin Esther und sprach: 5,14 Holzstamm. Ein Holzstamm, auf dem ein Mensch zu Tode
6,9 Straßen der Stadt. Am Tag zuvor war Mordechai noch in Sack
gepfählt bzw. nach dem Tod zur Schau gestel t wurde (vgl. 2,23). 50
und Asche (4,6), doch nun in königlichen Ehren.
Ellen. Ungefähr 23 Meter oder fast acht Stockwerke hoch. Um diese
6,10 Mordechai, dem Juden. Vgl. 8,7; 9,29.31; 10,3. Warum sich
Höhe zu ermöglichen, befand sich der Galgen viel eicht oben auf einem der König nicht an Hamans Verordnung gegen die Juden erinnert, bleibt Gebäude oder einer Mauer.
6,1 das Buch. Fünf Jahre (vgl. 2,16 mit 3,7) sind seit Mordechais
6,12 niedergeschlagen. Verdienterweise geht Mordechais Elend
loyaler, aber bis jetzt nicht belohnter Tat verstrichen (vgl. 2,23). Gott griff auf Haman über (vgl. 4,1.2). Welchen Unterschied macht ein Tag! Seine in seiner Vorsehung genau zum richtigen Zeitpunkt ein, sodass der König erhoffte Ehrung hatte sich schnel in unvorstel bare Demütigung gewan- an Schlaflosigkeit litt. Er ließ sich die Chronik bringen und las von Mor- delt. mit verhülltem Haupt. Ein Zeichen von extremer Schande (vgl.
dechais unbelohnten Taten vor fünf Jahren und wünschte, ihn zu beloh- 2Sam 15,30; Jer 14,3.4).
nen (vgl. Dan 6,19).
6,13 zu fallen begonnen. Weder göttliche Prophetie (2Mo 17,14)
6,4 Wer ist im Hof? Die Dramatik steigerte sich, als Haman zur
noch biblische Geschichte (1Sam 15,8.9) waren zugunsten Hamans. Ha- falschen Zeit mit dem falschen Grund kam. mans Angehörige kannten die biblische Geschichte offenbar ein wenig.
6,6.7 Ironischerweise bestimmt Haman die Ehre, die Mordechai auf
6,14 Haman … Mahl. Wie ein Lamm, das zum Schlachter geführt
Kosten Hamans gegeben werden sol te. Er dachte, dass er zusätzlich wird, wurde Haman zu dem gebracht, was ihm gebührt.
zum möglichen Wohlstand von der jüdischen Beute auch noch öffentli- 7,2 zweiten Tag. Als der erste Tag erwähnt wurde, war damit das
chen Beifal erhalten würde.
erste Mahl gemeint. Hier ist das zweite Mahl am zweiten Tag gemeint 6,8 königliches Gewand … königlicher Kopfschmuck. Es ist ei-
(vgl. 5,8). Was bittest du. Zum dritten Mal stel t der König diese Frage
ne Ehre, so behandelt zu werden, als wäre der Empfänger der König (vgl. 5,3.6).
selbst (vgl. 8,15). Das erinnert an Joseph in Ägypten (1Mo 41,39-45). 7,3 mein Volk. Dieses Gesuch entspricht Gottes Botschaft durch
Die Geschichtsschreibung bestätigt, dass Pferde mit der königlichen Mose zum Pharao, »lass mein Volk ziehen«, vor fast tausend Jahren Krone geschmückt waren.
ESTHER 8,10
Habe ich Gnade vor dir gefunden, o König, und 4 erschlag. 3,9.13; Ps men hatte, und gab ihn Mordechai. Und Esther
gefällt es dem König, so schenke mir das Leben
44,23-24; Knechten setzte Mordechai über das Haus Hamans.
1Mo 37,26-28; Jos um meiner Bitte willen, und mein Volk um meines 3 Esther aber redete weiter vor dem König und fiel Begehrens willen! 4 Denn wir sind verkauft, ich 5 Wer vgl. Hi 9,24
ihm zu Füßen, weinte und flehte ihn an, daß er die und mein Volk, um vertilgt, erschlagen und umge- 6 böse 1Sam 24,12-13; Bosheit Hamans, des Agagiters abwenden möch-
bracht zu werden. Wenn wir nur zu Knechten und
Ps 27,2; 139,19-20; te, nämlich seinen Anschlag, den er gegen die Ju- erschrak Hi 18,5-12; Mägden verkauft würden, so wollte ich schwei- den erdacht hatte. 4 Und der König streckte Esther gen; obwohl der Feind nicht imstande wäre, den 7 Grimm 1,12; Spr
das goldene Zepter entgegen. Da stand Esther auf Schaden des Königs zu ersetzen! 16,14; 20,2; Haman und trat vor den König, 5 und sie sprach: Gefällt es s. 3,1; beschlossen Da sprach der König Ahasveros zu der Königin dem König, und habe ich Gnade vor ihm gefun- Esther: Wer ist es, der sich vorgenommen hat, so 8 verhül te 6,12
den, und hält es der König für richtig, und bin ich etwas zu tun, und wo ist er? 6 Und Esther sprach: 9 Harbona 1,10;
ihm wohlgefällig, so soll ein Schreiben ergehen, Der Widersacher und Feind ist dieser böse Ha- Holzstamm 5,14; daß die Briefe mit dem Anschlag Hamans, des 5Mo 21,23; Gal 3,13 man! Da erschrak Haman vor dem König und der vgl. Ps 35,8; 141,10 Sohnes Hammedatas, des Agagiters, widerrufen Königin. 7 Der König aber stand in seinem Grimm 10 So Ps 57,7; Spr 11,8; werden, die er geschrieben hat, um die Juden in
auf vom Weintrinken und ging in den Garten des
Dan 6,24-35; Zorn allen Provinzen des Königs umzubringen! 6 Denn Palastes. Haman aber blieb zurück und bat die wie könnte ich dem Unglück zusehen, das mein Königin Esther um sein Leben; denn er sah, daß 1 gab Hi 27,16-17;
Volk treffen würde? Und wie könnte ich zusehen, sein Verderben beim König beschlossen war.
Ps 39,7; 49,17-18; wie mein Geschlecht umkommt? 8 Und als der König aus dem Garten des Palastes Spr 13,22; 28,8; 7 Da sprach der König Ahasveros zur Königin Mordechai s. 2,22 wieder in das Haus kam, wo man den Wein ge- 2 Siegelring 3,10; 1Mo Esther und zu Mordechai, dem Juden: Seht, ich
trunken hatte, da war Haman auf das Polster ge-
41,41-43; Jer 22,24; habe Esther das Haus Hamans gegeben, und man sunken, auf dem Esther saß. Da sprach der König: hat ihn an das Holz gehängt, weil er seine Hand 3 Anschlag V. 5; 9,25;
Will er sogar der Königin Gewalt antun in meinem Spr 15,26; Apg 23,16 gegen die Juden ausgestreckt hat. 8 So schreibt eigenen Haus? Das Wort war kaum aus dem Mund 4 4,11; 5,2
nun im Namen des Königs betreffs der Juden, so des Königs gekommen, da verhüllte man das An- 5 Gnade 2,15; 2Mo
wie ihr es für gut haltet, und versiegelt es mit dem gesicht Hamans. 9 Und Harbona, einer der Käm- Siegelring des Königs; denn eine Schrift, die im merer, die vor dem König standen, sprach: Siehe, 6 wie 7,4; 1Mo 44,34; Namen des Königs geschrieben und mit dem Sie-
der Holzstamm, den Haman für Mordechai zube-
Neh 2,3; Röm 9,2-3; gelring des Königs versiegelt worden ist, kann reitet hat, der Gutes für den König geredet hat, nicht widerrufen werden! 7 gegeben Spr 13,22;
steht schon beim Haus Hamans, 50 Ellen hoch! gehängt 7,10; 5Mo Da wurden die Schreiber des Königs zu jener Und der König sprach: Hängt ihn daran! 10 So 21,22-23; Gal 3,13 Zeit berufen, im dritten Monat, das ist der Monat hängte man Haman an den Holzstamm, den er für 8 widerruf. 1,19; Dan Siwan, am dreiundzwanzigsten Tag desselben.
Mordechai zubereitet hatte. Da legte sich der Zorn Und es wurde geschrieben, ganz wie Mordechai 9 berufen 3,12;
des Königs.
Sprache s. 1,22 gebot, an die Juden und an die Satrapen und 10 Namen 1Kö 21,8 vgl. Statthalter und Fürsten der Provinzen von Indien
Mordechai und Esther erwirken einen Erlaß Pred 8,4; Eilboten bis Äthiopien, nämlich 127 Provinzen, jeder Pro- zu Gunsten der Juden vinz in ihrer Schrift, und jedem Volk in seiner 8An demselben Tag gab der König Ahasveros
Sprache, auch an die Juden in ihrer Schrift und in der Königin Esther das Haus Hamans, des ihrer Sprache. 10 Und es wurde geschrieben im Feindes der Juden, zum Geschenk. Mordechai Namen des Königs Ahasveros und versiegelt mit aber bekam Zutritt beim König; denn Esther hatte dem Siegelring des Königs. Und er sandte Briefe ihm erzählt, was er für sie war. 2 Und der König durch reitende Eilboten, die auf schnellen Rossen zog seinen Siegelring ab, den er Haman abgenom- aus den königlichen Gestüten ritten.
7,4 verkauft. Verweist auf Hamnans Bestechung (vgl. 3,9; 4,7).
bringen, den der König gerade für besondere Loyalität gegenüber dem vertilgt, erschlagen und umgebracht. Esther wiederholt genau die
Königreich geehrt hatte.
Formulierungen von Hamans Verordnung (vgl. 3,13).
7,10 So hängte man Haman. Der höchste Ausdruck von Gerech-
7,6 Haman erschrak. Ähnlich wie David bei Nathans berühmter
tigkeit (vgl. Ps 9,16.17).
Anklage »du bist der Mann« (2Sam 12,7). Hamans Ehre verwandelte sich 8,1 das Haus Hamans. Der Besitz eines Verräters wurde nach per-
schnel in Demütigung und dann in Schrecken.
sischer Gewohnheit an den König zurückgegeben. In diesem Fal gab er 7,8 der Königin Gewalt antun. Blind vor Wut, verstand Ahasveros
es an die Königin, die Mordechai über ihn setzte (8,2). Was aus Hamans Hamans Gesuch als eine Gewalttat gegen Esther und nicht als ein Gna- Frau Sere und seinen weisen Männern geworden ist, wissen wir nicht (5,14; 6,12.13). Die zehn Söhne Hamans starben später (9,7-10).
7,9 Harbona. Vgl. 1,10. Siehe. Weil Haman den Platz für Morde-
8,5 widerrufen. Das erscheint angesichts der unabänderbaren kö-
chais Hinrichtung oberhalb der Stadt vorbereitet hatte, war das der of- niglichen Verordnungen unmöglich (1,19). Jedoch war eine Gegenver- fensichtliche Ort für Hamans Tod. Mordechai … der Gutes … geredet
ordnung möglich (vgl. 8,8.11.12).
hat. Haman hörte das dritte Todesurteil, das über ihn verhängt wurde.
8,9 Siwan. Das ist Mai/Juni. Es sind zwei Monate und zehn Tage seit
Erstens hatte er den König dahingehend beeinflusst, dass dieser plante, Hamans Verordnung vergangen (vgl. 3,12); acht Monate und zwanzig das Volk der Königin umzubringen. Zweitens wurde beobachtet, wie er Tage verbleiben, bis beide Verordnungen gleichzeitig wirksam werden sich an die Königin heranmachte. Drittens plante er einen Mann umzu- (vgl. 3,13).
ESTHER 8,11
11 In diesen [Briefen] gestattete der König den Ju- 11 versam. 9,5-16;
widerstehen; denn die Furcht vor ihnen war auf den, sich in allen Städten zu versammeln und für vertilgen Ps 37,14-15; alle Völker gefallen. 3 Auch alle Fürsten der Pro- 137,8; 149,6-9; Hes ihr Leben einzustehen und zu vertilgen, zu er- vinzen und die Satrapen und Statthalter und die schlagen und umzubringen jede Heeresmacht der 12 Tag 9,1; dreizehnten Beamten des Königs unterstützten die Juden;
Völker und Provinzen, die sie bedrängen sollten,
denn die Furcht vor Mordechai war auf sie gefal- 13 Abschrift 3,14;
mitsamt den Kindern und Frauen, und die ihren len. 4 Denn Mordechai hatte großen Einfluß am rächen vgl. 5Mo Besitz rauben wollten; 12 und zwar an einem Tag 32,35; Röm 12,18- Hof des Königs, und sein Ruf ging durch alle Pro- in allen Provinzen des Königs Ahasveros, nämlich 19; Hebr 10,30-31 vinzen; der Mann Mordechai bekam nämlich im- am dreizehnten Tag des zwölften Monats, das ist 14 eilends 3,15; 2Sam
mer größeren Einfluß.
17,18.21; Susan 1,2; der Monat Adar. 13 Die Abschrift des Schreibens 5 So schlugen die Juden alle ihre Feinde mit dem 2,3; Neh 1,1; Dan 8,2 wurde in jeder Provinz als Gesetz erlassen, indem 15 Mordech. s. 2,22 vgl. Schwert; sie erschlugen sie, brachten sie um und
man es allen Völkern bekannt machte, damit sich
1Mo 41,38-44; Stadt verfuhren mit ihren Hassern nach ihrem Belie- die Juden auf diesen Tag vorbereiten sollten, um ben. 6 Auch in der Burg Susan erschlugen die Ju- 16 Juden vgl. Ps 30,5-12;
sich an ihren Feinden zu rächen. 14 Und Eilboten, den [ihre Feinde] und brachten 500 Mann um. die auf königlichen Stuten ritten, zogen auf Befehl 17 Festtag 9,22; Neh
7 Dazu erschlugen sie Parsandata, Dalphon, Aspa- des Königs schleunigst und eilends aus, sobald 8,10-12; viele vgl. ta, 8 Porata, Adalja, Aridata, 9 Parmasta, Arisai, Sach 8,20-23; Furcht das Gesetz in der Burg Susan erlassen war.
Aridai und Vajesata, 10 die zehn Söhne Hamans, 9,2; 1Mo 35,5; 5Mo 15 Mordechai aber verließ den König in königli- 2,25; 11,25; Jes 2,9 des Sohnes Hammedatas, des Feindes der Juden; chen Gewändern, in blauem Purpur und weißem aber an ihren Besitz legten sie die Hand nicht.
1 Monat 3,7.13; 8,11-
Leinen und mit einer großen goldenen Krone und 11 An jenem Tag erfuhr der König die Zahl der in 12; wendete vgl. einem Mantel aus weißem Leinen und rotem Pur- 3Mo 26,9; Neh 13,2; der Burg Susan Erschlagenen. 12 Und der König pur; und die Stadt Susan jauchzte und war fröh- sprach zu der Königin Esther: Die Juden haben in lich. 16 Für die Juden aber war Licht und Freude, 2 versamm. V. 15-16;
der Burg Susan 500 Mann erschlagen und umge- 8,11; Esr 9,4; Neh Frohlocken und Ehre gekommen. 17 Und in allen 8,1; Verderben bracht, dazu die zehn Söhne Hamans. Was haben Provinzen und in allen Städten, wohin das Wort vgl. 2Chr 26,16; Ps sie in den anderen Provinzen des Königs getan? und Gebot des Königs gelangte, da war Freude 71,13.24; Spr 24,22; Was bittest du nun? Es soll dir gegeben werden. Jes 8,9-10; Furcht s. und Frohlocken unter den Juden, Gastmahl und Und was forderst du mehr? Es soll geschehen! Festtag, so daß viele von der Bevölkerung des 3 Fürsten 3,12; 8,9;
Esther sprach: Gefällt es dem König, so lasse er Landes Juden wurden; denn die Furcht vor den Esr 8,36; Dan 6,3-4; auch morgen die Juden in Susan handeln nach Juden war auf sie gefallen.
Furcht vgl. 3,2-6 der heutigen Verordnung; die zehn Söhne Ha- 4 großen vgl. 2Sam
16,23; Ps 18,44; Ruf mans aber soll man an das Holz hängen! 14 Da Die Feinde der Juden werden getötet Jos 6,27; 1Sam 2,20; befahl der König, dies zu tun, und das Gebot wur- 9Im zwölften Monat nun, das ist der Monat 1Chr 14,17; Mt 4,24 de in Susan erlassen, und die zehn Söhne Ha-
Adar, am dreizehnten Tag, an dem das Wort 5 Feinde Ps 18,1; 21,9- mans wurden gehängt. 15 Und die Juden, die in
des Königs und sein Gebot in Erfüllung gehen 6 3,15; 9,12.15
Susan waren, versammelten sich auch am vier- sollte, an eben dem Tag, an dem die Feinde der 10 Söhne 5,11; Hi 18,19; zehnten Tag des Monats Adar und erschlugen in
Juden gehofft hatten, sie zu überwältigen, da
27,13-15; Ps 109,13; Susan 300 Mann; aber an ihren Besitz legten sie Besitz 8,11 vgl. 1Mo wendete es sich so, daß die Juden ihre Hasser die Hand nicht.
Auch die übrigen Juden, die in den Provinzen 2 Da versammelten sich die Juden in ihren Städ- 12 bittest 5,3.6; 7,2
des Königs waren, versammelten sich und stan- 13 hängen 5Mo 21,22-
ten, in sämtlichen Provinzen des Königs Ahasve- ros, um Hand an die zu legen, die nach ihrem 14 gehängt vgl. Esr 6,11; 15 Besitz s. V. 10
Verderben trachteten, und niemand konnte ihnen 16 Feinden vgl. 5Mo 25,19; 1Chr 4,43
8,11 gestattete der König. So wie der König es Haman gestattet
Gefühle gegenüber den Juden verändert. Sie wussten, dass der König, hatte, so erlaubte er den Juden, sich selbst zu verteidigen und ihre An- die Königin und Mordechai die Machthaber im Land waren. Projüdisch greifer zu berauben (vgl. V. 10.15.16).
zu sein, brachte die Gunst des Königs und seiner Hofbeamten ein und 8,15 Mordechai … verließ den König. Diese zweite Belohnung
stel te auf die Seite von Gott, dem höchsten König (vgl. Offb 19,16).
übertraf die erste (vgl. 6,6-9). Blau und Weiß waren die königlichen 9,6.7 Fünfhundert Mann starben in Susan.
Farben im persischen Reich.
9,10 legten sie die Hand nicht. Im Gegensatz zu Saul, der die
8,17 viele … Bevölkerung … Juden. Die Bevölkerung erkannte,
Beute nahm (vgl. 1Sam 15,3 mit 15,9), widmeten sich die Juden nur auf dass der Gott der Juden al es übertraf, was die vielen persischen Gotthei- ihren naheliegenden Auftrag, d.h. ihr jüdisches Volk zu bewahren (vgl. V. ten bieten konnten (vgl. 2Mo 15,14-16; Ps 105,38; Apg 5,11), beson- 15.16), auch wenn der König dies per Erlass erlaubt hatte (8,11).
ders auch im Gegensatz zu ihrer früheren Niederlage gegen die 9,12 forderst du mehr? Sogar dieser heidnische König diente ge-
mäß Gottes ursprünglicher Verordnung (2Mo 17,14) der völ igen Auslö- 9,1 Im zwölften Monat. Febr.-März. Das ist eine kraftvol e Aussage
schung der Amalekiter, indem er ein zweites Mal gestattete, dass al e über Gottes vorsehende Bewahrung des jüdischen Volkes in Einklang mit Feinde der Juden in Susan vernichtet werden.
Gottes bedingungsloser Verheißung an Abraham (1Mo 17,1-8). Diese 9,13 hängen. d.h. öffentlich ausstel en.
Befreiung durch Vorsehung bildet einen Gegensatz zur Befreiung durch 9,15.16 Vor über 1.500 Jahren hatte Gott verheißen, die zu verflu-
Wunder aus Ägypten. In beiden Fäl en wurde jedoch durch die überna- chen, die Abrahams Nachkommen verfluchen (1Mo 12,3).
türliche Kraft Gottes dasselbe Ziel erreicht.
9,15 am vierzehnten Tag. Weitere 300 Männer starben am zwei-
9,3 die Furcht vor Mordechai. Die Nation hatte praktisch ihre
ten Kampftag in Susan. Insgesamt starben 810 Männer in Susan.
ESTHER 10,3
den für ihr Leben ein und verschafften sich Ruhe 17 V. 22; 8,17; Neh
26 Darum werden diese Tage Purim genannt, vor ihren Feinden, und sie erschlugen von ihren 8,10-12; Offb 11,10 nach dem Wort »Pur«. Deshalb, wegen alles des- 18 vgl. V. 1
Feinden 75 000; aber an ihre Güter legten sie die 19 Adar V. 1.15.17;
sen, was in dem Schriftstück stand, und was sie Hand nicht. 17 Das geschah am dreizehnten Tag 3,7; 8,12; Esr 6,15; selbst gesehen und erfahren hatten, 27 setzten die des Monats Adar, und sie ruhten am vierzehnten Geschenke Spr 18,16; Juden dies fest und nahmen es als Brauch an für Tag desselben Monats und machten ihn zu einem sich und ihre Nachkommen und alle, die sich ih- 20 schrieb 2Mo 17,14;
Tag des Gastmahls und der Freude.
5Mo 31,19-22; Spr nen anschließen würden, daß sie nicht davon abgehen wollten, jährlich diese zwei Tage zu fei- Das Purimfest wird eingesetzt ern, wie sie vorgeschrieben und bestimmt wor- 22 Tage V. 19 vgl.
Aber die Juden in Susan versammelten sich am 5Mo 16,11.14-15; den waren. 28 Und so sollen diese Tage im Ge- dreizehnten und vierzehnten Tag dieses Monats verwandelt Ps 30,2 dächtnis bleiben und gefeiert werden von Ge- und ruhten am fünfzehnten Tag; und sie machten 23 V. 20-21
schlecht zu Geschlecht, in allen Sippen, in allen diesen Tag zu einem Tag des Gastmahls und der 24 Feind 3,6.10; 5Mo
Provinzen und Städten; so daß diese Purimtage 28,7; 30,7; Los 3,7; Freude. 19 Darum machen die Juden auf dem nie verschwinden sollen unter den Juden und ihr Land, die in den offenen Städten wohnen, den 25 Kopf Ps 7,16; Hes
Andenken bei ihren Nachkommen nicht aufhö- vierzehnten Tag des Monats Adar zu einem Tag 11,21; Ob 15; Holz der Freude, des Gastmahls und zum Festtag und 26 Purim 3,7
Und die Königin Esther, die Tochter Abichails, senden einander Geschenke.
27 Brauch Ps 78,5-7;
und Mordechai, der Jude, schrieben mit allem 20 Und Mordechai schrieb diese Begebenheiten 105,5; anschließen Nachdruck, um diesen zweiten Brief betreffend auf; und er sandte Briefe an alle Juden, die in allen 8,17; 2Mo 12,49; Jes die Purim zu bestätigen. 30 Und er sandte Briefe Provinzen des Königs Ahasveros wohnten, in der 28 Ps 77,12-16; 145,4-7 an alle Juden in den 127 Provinzen des Königrei-
Nähe und in der Ferne, 21 worin er sie verpflichte- 30 Friedens Ps 85,9; Jes ches von Ahasveros, Worte des Friedens und der
te, daß sie den vierzehnten und fünfzehnten Tag
Wahrheit, 31 um diese Purimtage zu ihren be- 31 Ps 50,15
des Monats Adar Jahr für Jahr feiern sollten, 22 als 32 Buch V. 29
stimmten Zeiten festzusetzen, wie Mordechai, der die Tage, an denen die Juden vor ihren Feinden Jude, und die Königin Esther ihnen verordnet und zur Ruhe gekommen waren, und als den Monat, 1 Ps 72,10; Jes 11,11; wie sie sie auch für sich selbst und für ihre Nach-
in welchem ihr Kummer in Freude und ihre Trauer
kommen festgesetzt hatten, nämlich die Angele- 2 aufgezei. 2,23; 6,1;
in einen Festtag verwandelt worden war; daß sie Pred 12,14 vgl. Joh genheit der Fasten und ihrer Wehklage. 32 Und der diese feiern sollten als Tage des Gastmahls und 21,25; Offb 20,12 Befehl Esthers bestätigte diese Purimpflichten, der Freude, an denen sie einander Geschenke 3 Nächste 1Mo 41,40; und er wurde in einem Buch aufgezeichnet.
Dan 5,29; 6,1-4; groß machen und die Armen beschenken sollten.
Röm 14,18; Beste 23 Und die Juden machten sich das, was sie zu tun Neh 2,10; Ps 122,6-9 Mordechais Ansehen und Tugend angefangen hatten und was ihnen Mordechai vorgeschrieben hatte, zur Gewohnheit. 24 Denn 10Und der König Ahasveros legte dem Fest-
land und den Inseln des Meeres einen Tri- Haman, der Sohn Hammedatas, der Agagiter, der but auf. 2 Aber alle Werke seiner Gewalt und seiner Feind aller Juden, hatte den Plan gefaßt, die Juden Macht und die Beschreibung der Größe Morde- umzubringen, und hatte das Pur, das ist das Los, chais, zu der ihn der König erhob, ist das nicht werfen lassen, um sie zu vernichten und umzu- aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Me- bringen; 25 und als es vor den König kam, befahl dien und Persien? 3 Denn der Jude Mordechai war dieser durch einen Brief, daß Hamans böser An- der Nächste nach dem König Ahasveros und groß schlag, den er gegen die Juden erdacht hatte, auf unter den Juden und beliebt bei der Menge seiner seinen eigenen Kopf zurückkam, so daß man ihn Brüder, weil er das Beste seines Volkes suchte und und seine Söhne an das Holz hängte.
zum Wohl seines ganzen Geschlechts redete.
9,16 erschlugen. Außerhalb von Susan starben an nur einem Tag
wähnte Chronik oder ein anderes Buch sein. Es ist sicher kein Hinweis, 75.000 Feinde.
dass Esther dieses kanonische Buch schrieb.
9,18.19 Diese Verse erklären, warum das Purimfest nicht nur einen
10,1-3 Offensichtlich ein Nachtrag.
Tag, sondern zwei Tage gefeiert wird.
10,3 Mordechai war der Nächste. Mordechai gehört zur ersten
9,20-25 Eine kurze Zusammenfassung von Gottes vorsehendem
Staffel internationaler jüdischer Staatsmänner wie Joseph, der der zweite Eingreifen für die Juden.
Mann in Ägypten war (1Mo 41,37-45), und Daniel, der sowohl in Baby- 9,26 Purim. Das erste und letzte in der Bibel erwähnte, nicht-mosa-
lon (Dan 2,46-49; 5,29) und in Medo-Persien erfolgreich war (Dan 6,29). ische Fest mit fortwährender Bedeutung.
zum Wohl … redete. Keine zehn Jahre später (ca. 465 v.Chr.) wurde
9,29 zweiten Brief. Ein weiterer Brief, der zu den vorgeschriebenen
Ahasveros ermordet. Es gibt keine weiteren Informationen über Esther Handlungen des Purimfestes Fasten und Wehklagen hinzufügt.
und Mordechai. Was Mordechai weniger als zehn Jahre für Israel tat, wird 9,32 in einem Buch aufgezeichnet. Dies könnte die in 10,3 er-
Jesus Christus als Friedefürst in al e Ewigkeit tun (Jes 9,5.6; Sach 9,9.10).

Source: http://christscout.de/today/bibeln/17-Das_Buch_Esther.pdf

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