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Im Vorfeld des Biodiversitätsjahres 2010:
Naturschutzpolitik
braucht klare politische
prioritäteN!
2010 ist das Internationale Jahr der Biodiversität.
Der Mouvement Ecologique möchte im Vorfeld dieses Jahres mit dem
vorliegenden Dokument auf eine Reihe von grundsätzlichen Problemen
in der Naturschutzpolitik aufmerksam machen, die einer zielgerichteten
Politik zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Biodiversität derzeit
zuwider laufen. Hiermit soll auch ein Aufruf an die neuen Minister des
Nachhaltigkeitsministeriums gerichtet werden, die Naturschutzpolitik
an konkreten Zielen zu orientieren.

zäitschrëft fir de Mënsch a seng Ëmwelt
erausgi vun dem Mouvement Ecologique asbl Lëtzebuerg
Tel. 43 90 30-1 – Fax 43 90 30-43
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Fir Mêmber ze ginn:
Per Telefon oder schrëftlech Statuten, Dépliant a Bäitrëttsformular ufroen.
Cotisatioun:
40 € Eenzelmember, 60€ Haushaltsmemberschaft, 20€ Studenten an Aarbechtsloser. De Kéisécker an de Kéisécker-Info sinn an der Cotisatioun abegraff! de kéisécker 04/2009 Dezember 2009




Das Internationale Biodiversitäts-Jahr sollte in Luxemburg
dazu genutzt werden, einen offenen Diskurs über grundsätz- liche Fragen der Naturschutzpolitik mit allen Akteuren zu führen. Publikumswirksame Events sind schön und gut und in einem solchen Jahr wohl nicht zu vermeiden: der Erfolg eines Biodiversitäts-Jahres wird jedoch einzig und allein an den Fortschritten vor Ort und der Akzeptanz der Handlungsnot- wendigkeit auch von Seiten der Berufsakteure zu messen sein! Der Nationale Naturschutzplan von 2007 – eine von allen akteuren
akzeptierte strategie für den Naturschutz in luxemburg
Der Handlungsbedarf im Bereich Natur- 2007 endlich ein nationaler Naturschutzplan schutz und im Besondern was den Erhalt der mit klaren Prioritäten verabschiedet werden Biodiversität anbelangt, ist in Luxemburg, konnte. Dieser Plan wurde nach einer breiten wie auch in anderen Ländern, erheblich. Dies und längeren Konzertierung des Umweltmi-zeigt u.a. die Tabelle betreffend den Arten- nisteriums mit allen betroffenen Akteuren er-und Biotoprückgang im Naturschutzplan stellt (Behörden, Syndikate, Umweltverbände, eindeutig auf (siehe nächste Seite).
Naturhistorisches Museum…) und auch von ihnen mitgetragen. Sicherlich ein (theoreti- Deshalb begrüßten zahlreiche Akteure, dass scher) Meilenstein in der Naturschutzpolitik – nachdem es während Jahren an klaren Prio- in Luxemburg. Umgesetzt werden sollte er
ritäten im Naturschutzbereich mangelte - in den Jahren 2007 – 2011.
ziel des planes ist es (zitat aus der einleitung):
"Afin de prendre en compte ses engagements internationaux et de focaliser et coordonner la mise en oeuvre de la politique en matière de protection de la nature, le Gouvernement, à travers le plan national concernant la protection de la nature, en vertu de l'article 51 de la loi du 19 janvier 2004 concernant la protection de la nature, visera l'atteinte de deux objectifs stratégiques: 1. Enrayer la perte de la biodiversité à l'horizon 2010, en particulier par le maintien et le rétablissement d'un état de conservation favorable des espèces et des habitats menacés, d'intérêt national ou communautaire. 2. Préserver et rétablir les services et processus écosystémiques à l'échelle paysagère et nationale." Um diese Ziele zu erreichen, wurden 7 vor- Schutzzonen, Verbesserung der rechtlichen rangige Leitlinien/ "cibles" festgelegt, so Instrumente, Monitoring des Zustandes der z.B.: Umsetzung gezielterer konkreter Maß- natürlichen Umwelt, Förderung der For-nahmen im Sinne des Naturschutzes, Fest- schung u.a.m.
legung von nationalen und kommunalen Diese ziele sollen mittels 41 konkreten Maßnahmen bis 2011
umgesetzt werden, dabei wurden 15 Maßnahmen
als besonders prioritär angesehen:

- "Elaboration et mise en oeuvre de plans - Conservation et rétablissement de la d'action "espèces" et plans d'action continuité écologique des paysages - Finalisation des plans de gestion des zo- - Réalisation d'un cadastre des biotopes à nes protégées d'intérêt communautaire protéger en vertu de l'article 17 de la loi du et National 19 janvier 2004 concernant la protection de la nature et des ressources naturelles - Création d"un réseau national de forêts en libre évolution sur 5% de la surface - Allègement des procédures d'acquisition et forestière soumise au régime forestier augmentation des acquisitions de terrains d'ici 2010 à des fins de conservation de la nature Buissons, forêts secondaires - Analyse de la possibilité de lier le paie- Friches herbacées - Gestion de 5 000 ha de terrains agricoles ment de la prime à l'entretien de l'espace sous contrats "biodiversité" d'ici 2011 à la présence d'un minimum de surfaces es et rangées d'arbres - Assurer une couverture nationale par les Pelouses sèches, landes syndicats intercommunaux fonctionnant - Elaboration du plan sectoriel Arbres solitaires "grands en- comme stations biologiques sembles paysagers et massifs for - Réalisation d'une étude de faisabilité d‘un - Elaboration en oeuvre d'un système système de compensation des valeurs en- national de monitoring de la biodiver vironnementales de type "Ecobonus" - Création de liens d‘accès directs entre les Biodiversität in Luxemburg: Entwicklung 1962-1999
banques de données des systèmes infor-matiques géographiques relatifs à la ges- 64 Buissons, forêts secondaires
tion du milieu naturel (Recorder, SigEnv, 43 Friches herbacées
WasserGis, Biodiversité, .) Groupes d'arbres -9
Haires et rangées d'arbres -28,5
- Accélération des efforts investis dans le classement de zones protégées d'intérêt Pelouses sèches, landes -34,9
Arbres solitaires -55
- Evaluation sur le terrain de la valeur éco- Zones humides -82
logique et de l'état de conservation des sites de la "déclaration d'intention géné- rale (DIG)" de 1981 et finalisation d'une liste définitive complémentaire aux sites Quelle: Nationaler Naturschutzplan
prioritaires spécifiés dans le PNPN Wie die Graphik des Umweltministeriums aufzeigt, ist in Luxemburg ein erheblicher Rückgang von Biotopen feststellbar.


Von der theorie zur praxis
In der Praxis der staatlichen Naturschutzpo- zu sehr auf Maßnahmen zu fokussieren, litik werden diese Prioritäten des Nationalen die keineswegs im Naturschutzplan als Naturschutzplanes nur begrenzt umgesetzt. Priorität dargelegt werden. So werden Gemäß derzeit vorliegenden Informationen z.B. Beweidungsprojekte, Bachrenatu- wird dies wohl auch 2010 der Fall sein, es sei rierungen und Maßnahmen im Sied- denn, die Nachhaltigkeitsminister würden lungsbereich mit großem Engagement für eine politische Kurskorrektur sorgen. weitergetrieben oder im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen erkauft. Da- Die heutige Situation ist aus Naturschutz- bei sind diese gemäß Nationalem Natur- sicht nicht mehr hinnehmbar: schutzplan nicht prioritär! - Ungenügende Umsetzung der Prioritäten
- Durchführung von Maßnahmen, die
Eine Reihe von Initiativen wurden er- im Widerspruch zum Naturschutzplan
griffen: so wurden z.B. Biotopkataster von Gemeinden erstellt, eine Mach- Noch gravierender aber ist die Tatsache, barkeitsstudie zum OekoBonus-System dass sogar Initiativen ergriffen werden, erarbeitet, das Reglement betreffend die dem Naturschutzplan gar zuwider- Beihilfen für die natürliche Umwelt einer laufen: Für den Mouvement Ecologique Revision unterzogen und die Vorarbeiten ist z.B. unverständlich, dass beim Ent- zum nationalen Biodiversitätsmonito- wurf zum neuen Biodiversitätsreglement ring abgeschlossen, so dass dieses 2010 einerseits Naturschutzprogramme in der anlaufen kann. Und doch: selbst bei Agrarlandschaft gekürzt werden, die für den 15 prioritären Maßnahmen, die bis die Umsetzung obengenannter Arten- 2011 abgeschlossen sein müssten, gibt schutzprogramme von grundlegender es in der Umsetzung erhebliche Defizite, Bedeutung sind, zum anderen neue Pro- ja man hat den Eindruck der Nationale gramme für Naturschutz im Siedlungs- Naturschutzplan spiele überhaupt keine bereich eingeführt werden, bei denen die Rolle: Stagnation bei der Umsetzung der Förderung pro Ar sage und schreibe 40 Arten- und Biotopschutzprogramme, mal höher ist als bei Programmen in der beim Flächenankauf für Naturschutz, der Agrarlandschaft und dies obwohl die- Ausweisung nationaler Schutzgebiete, se Programme nicht zu den nationalen dem Schutz der Korridore für wandernde Prioritäten gehören! Das zukünftige Bio- diversitätsreglement ist damit nicht kon-form zum Nationalen Naturschutzplan, - Trotz knapper Mittel, falsche Prioritä-
von einer Prioritätensetzung in Zeiten tensetzung auf Maßnahmen, die vom
knapper Kassen nicht zu reden.
nationalen Naturschutzplan nicht als
prioritär festgelegt wurden

Aber auch im Wald ist die Nutzung der Nach wie vor scheint sich die Naturver- Naturverwaltung längst nicht immer waltung (ehemalige Forstverwaltung)



Der Raubwürger (Groussen Neimäerder): eine Vogelart, die es in Luxemburg vor dem Aussterben
zu schützen gilt. Ziel des nationalen Naturschutzplanes ist, eine Erhöhung des Bestandes auf 150 Brutpaare zu erreichen. Dieses Ziel wird verfehlt, da kaum gezielte Maßnahmen getroffen wurden. Der Bestand kennt deshalb wohl eher einen starken Rückgang.
unzufriedenstellende umsetzung
des Nationalen Naturschutz-planes
Fakt ist, dass wir, wie bereits erwähnt, weit davon entfernt sind, die 41 angeführten Maß-nahmen bzw. die 15 besonders spezifischen des Nationalen Naturschutzplanes umzusetzen.
Einige Beispiele: - Die Umsetzung der besonders wichtigen "plans d'action espèces et habitats"
erfolgt derzeit nur auf Sparflamme. Eine
Umsetzung der festgelegten Arten- und
Habitatschutzprogramme, sogar auch für
Tier- oder Pflanzenarten/Lebensräume für
welche Luxemburg eine internationale
Verantwortlichkeit besitzt, lässt weiterhin
auf sich warten. Auch wenn fleissig auf
Broschüren seitens der Naturverwaltung
mit dem Logo "Countdown 2010: halt
the loss of biodiversity
!" geworben wird,
so wird die Bilanz im internationalen
in der Praxis geht die Art jedoch rapide Naturschutz in der Agrarlandschaft:
Biodiversitätsjahr zurück und man muss befürchten, dass Naturschutz in der "Breite" setzt einen Dialog mit der Landwirtschaft und ein starkes Artenvielfalt in Luxemburg leider sehr bei der nächsten Zählung durch die Lu- Engagement der Gemeinden voraus, so wie dies mager aussehen.
xemburger Vogelschutzliga durchgeführt besonders im Rahmen der interkommunalen Naturschutz-Syndikate erfolgt. Für den wird, ein starker Rückgang festgestellt Mouvement Ecologique ist die Schaffung Ein prägnantes Beispiel in diesem Zu- wird. Schuld daran sind nicht nur Bio- weiterer solcher Naturschutz-Syndikate eine sammenhang ist der Raubwürger. Diese topverschlechterungen, sondern auch Priorität. Die flächendeckende Schaffung von Naturschutzsyndikaten ist auch als oberste Vogelart der offenen, extensiv genutz- gut gemeinte aber kontraproduktive Priorität im Nationalen Naturschutzplan festge- ten Agrarlandschaft kam vor 4 Jahren Anpflanzungen in der freien Landschaft halten, umgesetzt wurde sie aber noch nicht.
noch an 100 Stellen in Luxemburg vor oder Störungen. Kurzum, von einigen (in den sechziger Jahren ca 600 Paare). wenigen positiven Beispielen abgesehen Damit hat Luxemburg eine besondere ist bisher wenig zum Erhalt dieser Art Verantwortung für den Erhalt dieser eu- passiert und selbst bei Naturschutzge- ropaweit gefährdeten Vogelart. Im "plan nehmigungen wurde der Raubwürger- d'action espèce" wurde eine Erhöhung schutz nach unseren Informationen nur des Bestandes auf 150 Paare angestrebt, in einem einzigen Fall berücksichtigt.


Die Ausweisung von Landschafts-Korridoren (barrières à l'urbanisation) ist eine wesentliche Voraussetzung, um den Gen-Austausch von Wildtierpopulationen in einer stark zersiedel- ten Landschaft zu ermöglichen. Deshalb ist es vorrangig, den sektoriellen Plan "Geschützte Landschaften" umgehend in Kraft zu setzen und zu vermeiden - wie beim geplanten Standort des Agrarzentrums von Pettingen/Mersch - noch vor in Kraftsetzung vollendete Tatsachen zu schaffen: auf Kosten der Biodiversität.
- Auch hat sich in den vergangenen Jah- - Auch die Ausweisung der nationalen
ren kaum etwas getan, um Gemeinden
Naturschutzgebiete liegt weit unter
offensiv dazu zu bewegen, einem Na-
dem Soll: 53 Gebiete (außer Naturwald- turschutzsyndikat beizutreten. Dies mit
gebiete) sind bis 2011 auszuweisen, also der Folge, dass in einzelnen Landesregi- rund 10 Gebiete pro Jahr bezogen auf die onen bis dato nichts konkretes in diesem Laufdauer des Nationalen Naturschutz- Bereich erfolgte (z.B. im Raum Mullertal plans. Seit 2007 wurden aber nur 5 Ge- oder in der Dreiländerecke um Remich, biete unter Schutz gestellt! obwohl in beiden Regionen ein Naturpark
in Planung ist). Die Reform des Geset- - 5000 ha soll gemäß Nationalem Natur- Auch gemäss EU-Vorgaben müsste Luxem-
zes über den Umweltfonds - unerläß-
schutzplan bis 2011 mit Biodiversitäts- burg die europaweit gefährdeten mageren
Mähwiesen prioritär fördern … dies erfolgt in lich für die Umsetzung dieser prioritären verträgen abgedeckt sein, ein Ziel was Luxemburg bis dato nicht im notwendigen Aus-
Maßnahme - lässt auf sich warten. Dabei wahrscheinlich erreicht werden kann. maß. Die Anzahl der Bewirtschaftungsverträge muss hiermit die Voraussetzung geschaf- Allerdings sind die großen Zugewinne mit Landwirten zum Erhalt dieser so wertvollen Lebensräume ist rückläufig.
fen werden um die Kommunalisierung aufgrund von zusätzlichen Ganzjahres- des Naturschutzes weiterzutreiben. Aber beweidungsverträgen zustande gekom- auch die Umsetzung der obengenannten men, während die Verträge für magere
"plans d'action espèces et habitats" ist Mähwiesen zurückgehen. Das bedeu-
ohne Reform des Gesetzes über den Um- tet, dass Luxemburg die EU-Vorgaben weltfonds nicht finanzierbar. aus der Habitatrichtlinie wahrscheinlich nicht erfüllen wird, da diese einen "gu- - Die im Nationalen Naturschutzplan eben- ten Erhaltungszustand" für europaweit falls anvisierte Erhöhung des Flächen-
gefährdete Habitate fordert. ankaufs durch die öffentliche Hand ist
bisher ebenfalls ins Leere gelaufen – von - Die Erhaltung und Wiederherstellung
einem LIFE-Projekt abgesehen. Dabei las-
von ökologischen Korridoren, ebenfalls
sen sich viele Naturschutzflächen nicht eine prioritäre Maßnahme, scheint z.Z. dauerhaft erhalten oder optimieren, zudem im politischen Tagesgeschäft un- wenn sie in Privateigentum verbleiben. terzugehen, von einem offensiven Wie- Das gilt besonders für Top-Flächen die derherstellen unterbrochener Korridore nicht wiederherstellbare Habitate um- ganz zu schweigen. In einem ersten Text zum neuen Biodiversitätsreglement waren angemessene Entschädigungen für Landwirte zum Erhalt der Buntbrachen vorgesehen. Nachträglich wurden diese stark nach unten revidiert, sie liegen sogar unter dem Betrag der seit 2001 gültig ist. Damit entfällt das wichtigste Instrument z.B. im Rahmen des Artenschutzprogramms 'Rebhuhn' durch Mangel an Attraktivität für Landwirte. Dies ohne jedwede fachlich Missachten der prioritäten und Widersprüche
zu den nationalen richtlinien im Naturschutz
Folgende Beispiele, die diese Situation treffend skizzieren: entwurf des neuen biodiversitätsreglement.
im Widerspruch zum Nationalen Naturschutzplan und dem
Gutachten des "observatoire de l'environnement Naturel"

Das Biodiversitätsreglement ist zentral für die Umsetzung des Nationalen Naturschutzplanes, denn es ist das Förderinstrument schlechthin, beinhal-tet es doch eine Vielzahl von Programmen mit entsprechenden Beihilfen die in der Agrarlandschaft, dem Wald, dem Siedlungsbereich und den Gewäs-sern zur Erhaltung der Biodiversität angewandt werden können und vom Landwirtschafts- und Nachhaltigkeitsministerium finanziert werden.
Im Herbst 2008 einigte sich der "Observatoire de l'Environnement Naturel", ein wissenschaftliches Gremium in dem alle Naturschutzakteure vertreten sind und u.a. dem Nachhaltigkeitsminister beratend zur Seite steht, auf ei-nen Entwurf des neuen Biodiversitätsreglements.
Obschon von Kompromissen geprägt, entsprach der damalige Entwurf den Zielen des Nationalen Naturschutzplanes. Die "Große Hufeisennase" sowie die "Wimperfledermaus":
priortär zu schützende Arten gemäss dem Nationalen Natur- Nicht schlecht staunten deshalb die Mitglieder des "Observatoire de schutzplan. Angesichts der Bedrohung dieser seltenen Fleder-l'Environnement Naturel" vor einigen Wochen als sie feststellen mussten, mausarten, hat Luxemburg eine spezielle Verantwortung für den Erhalt dieser Arten. die unser Land aber bis dato nur begrenzt dass der Reglementsentwurf zwischenzeitlich in einer Reihe von wesentli- wahrnimmt.
chen Punkten abgeändert wurde und somit den Zielen des Nationalen Na-turschutzplanes nicht mehr gerecht wird. Dies, da einerseits Fördersätze für Naturschutzmaßnahmen in der Agrar-landschaft auf unzulässige Art und Weise reduziert werden, andererseits neue Programme im Siedlungsbereich eingeführt werden, die den Prioritä-ten widersprechen: Naturschutzförderung in der Agrarlandschaft - weiterhin unattraktiv Der Biodiversitätsschwund in der Agrarlandschaft ist in Luxemburg und in den Nachbarländern trotz aller Bemühungen noch immer enorm hoch. Besonders betroffen sind Arten und Lebensräume von extensiven Äckern und Mähwiesen. Beispielweise ist der Bestand der Feldlerche in den letzten 4 Jahrzehnten vielerorts um 80-90 % zurückgegangen - aus einem Aller-weltsvogel wird eine Rarität. Der Entwurf des neuen Biodiversitätsreglementes des "Observatoire de l'Environnement Naturel" trug dem Rechnung und beinhaltete 3 Program-me für eine extensive Ackernutzung (ungespritzte Randstreifen im Getrei-de zwecks Erhaltung der Ackerwildkräuter, Buntbrachen – unerlässlich für Rebhuhn und Co oder sogenannte Feldlerchenfenster – gezielt angelegte Lücken im Acker die Nahrung und Brutmöglichkeiten für Arten der Äcker bieten). Außerdem hat der Observatoire in seinem Entwurf präzise Vorschlä-ge für die Spätmahd im Grünland vorgelegt, eine wichtige Maßnahme, die z.B. für den Erhalt des Wachtelkönigs, einer weltweit gefährdeten Art, un- Die extensive Ackernutzung, u.a. der Erhalt der Ackerwildkräuter, erlässlich ist.
genießt derzeit nicht den Stellenwert, den sie müsste.
Während sich der initiale Entwurf des "Observatoire" an Förderprogramme aus Belgien und Deutschland anlehnte und auch kohärent mit den natio-nalen Agrarumweltprogrammen war, wurden die Fördersätze im definitiven Text z.T. stark nach unten revidiert. Das Buntbrachenprogramm, das bereits im bestehenden Reglement von 2001 existiert, wurde sogar von 8,5 auf 5.- @ zurückgefahren. Damit entfällt das wichtigste Instrument z.B. im Rah-men des Artenschutzprogramms "Rebhuhn" durch Mangel an Attraktivität für Landwirte. Dies ohne jedwede Rücksprache mit dem "Observatoire"… und ohne jedwede fachlich nachvollziehbare Gründe.
Diese Politik schädigt die ohnehin schwierige Kooperation mit der Land-
wirtschaft. Der Mouvement Ecologique teilt in diesem Fall die Position der
Landwirtschaftskammer, dass die Programme somit besonders in ackerbau- Die Feldlerche (Léierchen, Léiweckelchen):
lich geprägten Regionen unattraktiv sind.
Aus einem „Allerweltsvogel" wurde eine Seltenheit. In 4 Jahrzehnten ging der Bestand um 80-90% zurück. Auch eine Folge landwirtschaftlicher Aktivitäten … eine weitaus gezieltere Befremden löst beim Mouvement Ecologique aber zusätzlich die Verdopp- Naturschutzförderung in der Agrarlandschaft ist erforderlich!lung der Förderhöhe (verglichen mit dem Entwurf des Observatoire) für Tro-ckenmauern in der Offenlandschaft (außerhalb von Weinbergslagen) aus, da hier Unsummen von Geld in eine einzige Maßnahme fließen könnten. Immerhin würde die Subventionierung von einem Kilometer Trockenmauern die Hälfte des gesamten Biodiversitätsbudgets Luxemburgs verschlingen. Dies steht aus der Sicht der Umweltgewerkschaft in keinem Verhältnis zum ökologischen Nutzen und zu den Zielen des nationalen Naturschutzplanes.
Geldverschwendung im urbanen Bereich Der Mouvement Ecologique ist nicht gegen einen gezielten Naturschutz im urbanen Raum, da in der Tat auch hier ein Rückgang von biologischer Viel-falt stattgefunden hat. Daher akzeptierte der Mouvement Ecologique den Entwurf des "Observatoire" mit Programmen zur Pflanzung von heimischen Gehölzen, der Entfernung nicht einheimischer Pflanzen, der Anlage von Ex-tensivwiesen usw. Dies obwohl der Mouvement Ecologique es vorziehen würde, wenn man hier eher auf Sensibilisierung statt auf staatliche finan-zielle Förderung setzen würde. Naturschutz im urbanen Bereich scheitert nämlich selten an fehlenden Geldmitteln, sondern an der Einstellung der Menschen mit zunehmender Entfremdung zur natürlichen Umwelt. Der Mouvement Ecologique bleibt auch der Meinung, dass die Gemeinden eine Eigenverantwortung haben und begrüßt daher den Vorschlag des "Observa-toire" die Eigenbeteiligung der Gemeinden von 50 % beizubehalten.
Im Regierungsentwurf wurden aber zusätzliche Programme (unversiegelte Parkplätze, Sukzessionsflächen innerorts) aufgenommen, deren Förderfä-higkeit äußerst diskutabel ist. Auch die Eigenbeteiligung der Gemeinden wurde gestrichen! Der Mouvement Ecologique kann nur sein Erstaunen über dieses Vorgehen ausdrücken und vermisst jegliche ökologische und ökonomische Prioritä-tensetzung: Muss man Parkplätze aus der Naturschutzkasse fördern, selbst wenn sie unversiegelt sind? Wie kann eine Förderung von 200 @ pro Ar für natürliche Sukzession im Siedlungsbereich gerechtfertigt werden, wenn das "sich selbst Überlassen" einer Fläche überhaupt keine Kosten mit sich bringt? Wie kann man solche Fördersummen rechtfertigen, wenn gleichzei-tig Naturschutz auf dem Acker von 8,5 @ auf 5 @ reduziert wird? Welche prioritären Arten oder Lebensräume nach dem Nationalen Naturschutzplan werden hier erhalten oder gefördert? Warum werden Privatpersonen und Gemeinden gegenüber Landwirten in diesem Maße privilegiert? Warum werden die Gemeinden völlig aus der Verantwortung entlassen? – so einige der Fragen die der Mouvement Ecologique aufwirft.
Es kann nicht sein, dass hier quasi durch die Hintertür – ohne ehrli-
che Auseinandersetzung, auch mit dem Fachgremium "Observatoire" –
fundamentale Abänderungen am Biodiversitätsreglement durchgeführt
werden, die aus naturschutzstrategischer und finanzieller Sicht den
Prioritäten des Naturschutzplanes widersprechen… und die Umsetzung
wirklicher Prioritäten in Frage stellen.

Noch ist der Entwurf des Biodiversitätsreglementes nicht definitiv
verabschiedet! Der Mouvement Ecologique erwartet deshalb von den
beiden Ministern für nachhaltige Entwicklung, dass sie hier noch ent-
scheidende Abänderungen anbringen, die im Sinne der Vorlage des
Oeko-Parking: eigentlich eine lobenswerte Initiative, jedoch aus
"Observatoire de l'environnement naturel" sind.
Naturschutzsicht nicht prioritär und nicht förderwürdig! Öffentliche Nutzung der Wälder längst nicht immer
naturschutzkonform

Ein weiteres Beispiel, das die Nicht-Umsetzung des nationalen Planes auf-
zeigt, ist die öffentliche Nutzung der Wälder.
Bereits die vorletzte Regierung hat unter Umweltminister Goerens im Rah-
men des Nachhaltigkeitsplanes beschlossen, dass 5 % der luxemburgischen
Waldfläche als Naturwaldreservate ausgewiesen werden sollen. Diese Zie-
le wurden im Nationalen Naturschutzplan konkretisiert, der insgesamt 27
Wälder aufführt, die in den nächsten Jahren als "réserve forestière intég-
rale" ausgewiesen werden sollen. Dabei sei daran erinnert, dass es sich nur
um öffentliche Wälder handelt, einer Umsetzung also wenig im Wege steht.
Besonders erstaunlich ist, dass einige der vorgesehenen Wälder bisher
nicht ausgewiesen
wurden, so z.B. der Frauenwald im Ourtal, obschon in
einem Gemeindewald recht zügig die forstliche Nutzung eingestellt werden
könnte. Dabei handelt es sich hier um den einzigen großflächigen, natur-
nahen Buchenwaldkomplex des Öslings. Scheinbar werden die Beschlüsse
und Schutzbemühungen von mehreren Regierungen von bestimmter Seite
blockiert!
Will Luxemburg halbwegs glaubhaft am Biodiversitätsjahr 2010 teilnehmen, so ist es unerlässlich, dass das Nachhaltigkeitsministerium die zuständige Verwaltung anweist, die Ausweisung der Naturwälder; und prioritär der öf-fentlichen Wälder, abzuschließen.
Obwohl in den letzten Jahren ein zunehmendes Naturschutzbewusstsein bei jüngeren Forstbeamten festgestellt werden kann, scheint bei der Ausar-beitung und Umsetzung der Bewirtschaftungspläne "plans d'aménagement forestiers" von staatlichen und kommunalen Wäldern seitens der Naturver-waltung immer noch die Erschließung und Erhöhung der Wirtschaftlichkeit im Vordergrund zu stehen. Ziele und Zielarten des Nationalen Naturschutz-planes werden hierbei nur marginal erwähnt und berücksichtigt.
Wald: Vorher . nachher. Eine forstwirtschaftliche Erschließung
und Bewirtschaftung durch massiven Wegebau mit weitläufigen Insbesondere in alten und ökologisch wertvollen Laubwäldern kann es Rückgassen in dem noch naturnahen Wald "Friemholz" bei Ech-
durch die Schutzverpflichtung bedrohter Arten gemäß der Habitat- ternach. Der Wald wird durch erhebliche finanzielle Mittel einer
maschinellen Nutzung angepasst. Übrigens steht das "Friemholz" schutzrichtlinie (92/43/CEE) zu Konflikten mit der wirtschaftlichen Nut- auf der Liste der vorgesehenen Waldreservate im Rahmen des
zung und waldbaulichen Zielsetzungen kommen. Neben dem Verbot der Nachhaltigkeitsplanes der vorherigen Regierung.
Verschlechterung des Erhaltungszustandes von Arten und Lebensräumen, z.B. in Wald-Habitatschutz-Gebieten, bestehen für den Waldbesitzer die allgemeinen Verpflichtungen zur Berücksichtigung des gesetzlichen Arten-schutzes gemäss dem Naturschutzgesetz.
Dass auch im Jahr 2009 noch Waldbewirtschaftungspläne aufgelegt und
verabschiedet werden sollen, welche Ziele des Nationalen Naturschutz-
planes unterlaufen, dürfte nach Meinung des Mouvement Ecologique
einer Naturverwaltung nicht passieren. Dass zudem Höhlenbäume und
sogar markierte Höhlenbäumen mit Bechsteinfledermauskolonien ge-
fällt werden sollten, wie kürzlich in einem Waldmassiv bei Echternach,
grenzt nach Meinung des Mouvement Ecologique gar an einen Verstoß
gegen nationale und internationale Naturschutzgesetzgebung.

Der Mouvement Ecologique möchte in dem Zusammenhang vom Minister für Nachhaltigkeit wissen, welche Schritte unternommen werden, um sol-che Fälle in Zukunft auszuschließen und auch die Umsetzung des Nationa-len Naturschutzplanes im Waldbereich zügiger umzusetzen.
Welchen Beitrag kann die Naturverwaltung mit ihren personellen und mate-
riellen Ressourcen zum Erhalt und zur Förderung bedrohter Arten innerhalb
staatlichen und kommunalen Wäldern leisten? Ist eine Überarbeitung der
Waldbewirtschaftungspläne hinsichtlich der Übereinstimmung mit den
Zielen des Nationalen Naturschutzplanes geplant? Welche speziellen
Schutzmaßnahmen sind in den Wäldern des NATURA2000 Netzes in
Luxemburg geplant? Welche Fördermaßnahmen sind für Privatwaldbe-
sitzer vorgesehen, welche sich am Erhalt und Schutz prioritärer Lebens-
räume und Arten beteiligen?

Totholz lebt als Holzpalette… obwohl diese Bäume seltene
Fledermausarten beherbergten sind sie 2008 gefällt und wohl zu Holzpaletten verarbeitet worden.
extensive beweidungsprojekte –
kein allheilmittel im Naturschutz

Weiterhin eine sehr hohe Priorität in der Natur- und Forstverwaltung scheint die sogenannte extensive Beweidung mit rustikalen Rinderrassen wie Highland, Galloway oder Angus in Form einer Ganzjahresbeweidung zu genießen. Mittels Investitionsbeihilfen (Zäune, Unterstände), Biodiversitätsprämien, staatlicher Betreuung vor Ort und einer Förderung der Fleischvermarktung wird diese massiv mit Mitteln des Nachhaltigkeitsministeriums unterstützt. Dabei wird von staatlicher Seite immer wieder auf den hohen ökologischen Wert dieser Flächen hingewiesen und der ökonomische Mehrwert unterstrichen.
Der Mouvement Ecologique ist nicht prinzipiell gegen extensive Bewei-dungsprojekte, muss aber feststellen dass: - die hohe Biodiversität, die wir noch in den 60ger und 70ger Jahren in der Agrarlandschaft vorfanden, gänzlich ohne Ganzjahresbeweidung zu Stande kam, sondern auf Sommerweiden und Heuwiesen, Festmistwirt-schaft und viele Kleinstrukturen in der Landschaft aufbaute; Die Beweidung mit Charolais- oder Limousin-Rindern erlaubte eine hohe Biodiversität in der Landwirtschaft, und war auch - die im Nationalen Naturschutzplan vorgesehenen Aktionspläne für attraktiv für den Landwirt. So anziehend High-Land Rinder auch aussehen: die Ganzjahresbeweidung mit ihnen ist nicht immer gefährdete Habitate und Arten (extensive Weiden gehören nicht dazu) sinnvoll, die starke Prioritätensetzung der Naturverwaltung nicht im Ansatz mit demselben Engagement und äquivalenten Finanz- (auch finanziell) auf diese Bewirtschaftungsform widerspricht mitteln gefördert werden, wie die extensiven Beweidungsprojekte; dem Nationalen Naturschutzplan.
- extensive Beweidungsprojekte letztendlich durch überzogene Förderung die Umsetzung anderer Biodiversitätsprogramme, die gemäß Nationa-lem Naturschutzplan eine Priorität genießen, aushebeln und sogar die Entwicklung der Biolandwirtschaft erschweren (siehe Kasten unten); - die in Luxemburg verbreitete Beweidung während der Vegetations- periode, also von April bis November, mit Limousin- oder Charolaisrin- prämienhöhen im Vergleich
dern durchaus zur Erhaltung der Biodiversität beiträgt, ohne dass diese Landwirte entsprechend hohe Beihilfen beanspruchen können; - die Ganzjahresbeweidung bei uns, im Gegensatz zu z.B. Küstenregio- nen, während der Wintermonate selbst unter den heutigen Klimabedin- Extensive Beweidung
gungen wenig Sinn ergibt, da das Vegetationswachstum zum Erliegen während der Vegetationsperiode
kommt und unsere schweren Böden nicht trittfest sind, so sich die Wei- z.b. mit Limousin-Rindern 350 EURO/ha (aktuelles und den schnell in Schlammfelder verwandeln; - eine Zufütterung der Tiere zumindest während der Wintermonate erfor- derlich ist und somit Naturschutzflächen indirekt aufgedüngt werden mit rustikalen Rassen
was sich negativ auf die biologische Vielfalt auswirkt; 470 EURO/ha (zukünftiges Biodiversitätsprogramm) - die Weidetiere regelmäßig mit konventionellen antiparasitischen (z.B. Ivermectin-haltigen) Mitteln behandelt werden, und somit die "kopro-phage" Fauna zur Förderung bedrohter Arten wie Neuntöter und Große Hufeisennase abgetötet wird; - die unnuancierte Förderung zu einer Zerstörung geschützter Biotope füh- ren kann und scheinbar keine Umweltverträglichkeitsprüfung vor neuen extensiven Beweidungsprojekten durchgeführt wird (siehe Kasten S.13); - mit öffentlichen Geldern durchgeführte Maßnahmen auf Privatflächen be- reits nach wenigen Jahren wieder rückgängig gemacht wurden (z.B. wur- Fallbeispiel: Geplantes beweidungsprojekt
den neue Zäune innerhalb von Parzellen bei Schoenfels wieder entfernt); im Naturschutzgebiet "stréissel" bei
bettemburg

- extensive Beweidungsprojekte nur einen sehr begrenzten Beitrag zum Schutz gefährdeter Zielarten und Zielhabitate des Nationalen Natur- Im Juli dieses Jahres legte das Büro Hortulus eine schutzplanes von Arten der Agrarlandschaft leisten können und somit "Landwirtschaftliche Studie für das geplante Natur- bestenfalls ein Instrument unter vielen darstellen. schutzgebiet "Stréissel" bei Bettemburg im Auftrag der Naturschutzverwaltung (ehemalige Forstverwaltung) Der Mouvement Ecologique fordert aus ökologischen und ökonomi-
vor. In diesem Gebiet das z.Z. zu 2/3 aus extensiven schen Gründen die Minister für Nachhaltigkeit und Landwirtschaft auf,
Mähwiesen mit Biodiversitätsverträgen und zu 1/3 aus ein Moratorium für neue Beweidungsprojekte auszusprechen, beste-
Wald und Schilf besteht, sollen in Zukunft, so die Hor- hende Projekte auf ihre Effizienz zu den bestehenden Zielarten und
tulus-Studie, Galloways in Ganzjahresbeweidung ge- Ziellebensräume des Nationalen Naturschutzplanes hin zu untersuchen
halten werden. Dabei wird in der Argumentation zwar und statt dessen weniger kostenintensive und zielgerichtetere Natur-
auf die geschützten Wiesentypen eingegangen, aber schutzmaßnahmen in der Agrarlandschaft zu fördern.
mit nur einer einzigen Pflanzenart die nach Aussagen der Autoren beweidungstolerant ist, die Bedenken ad Dazu gehört neben den im Nationalen Naturschutzplan vorgesehenen Ar- ten- und Biotopschutzpläne auch der biologische Landbau. Erst wenn die
Ziele des Nationalen Naturschutzplanes erreicht und noch Finanzmittel
Statt also die gemäß "plans d'action habitats" zu för- vorhanden sind, sollten extensive Beweidungsprojekte fortgesetzt werden, dernde magere Mähwiesen zu optimieren und zu ver- vorausgesetzt, geschützte Biotope wie z.B. die durch EU-Recht geschützten größern, riskieren die Autoren dieser Studie dass durch mageren Mähwiesen, sind nicht betroffen.
EU – und nationales Recht geschützte Habitate mittels unangepasster Nutzung zerstört werden. Um den Zielen des Nationalen Naturschutzplans gerecht zu werden,
fordert der Mouvement Ecologique die Regierung auch auf, auf die
geplante höhere Förderung extensiver Ganzjahresbeweidung im zu-
künftigen Biodiversitätsreglement gegenüber anderen Beweidungspro-
grammen zu verzichten,
da die staatliche Unterstützung bei diesen, z.B.
bei der Fleischvermarktung ohnehin schon enorm ist und andere Ziele völlig
aushebelt.
Daneben fordert die Umweltgewerkschaft den Nachhaltigkeitsminister auf,
die bisherigen staatlichen Förderungen in Bezug auf extensive Be-
weidungsprojekte offen zu legen, damit nachvollziehbar wird, welche
Summen in agronomische Studien, Fleischvermarktung und PR, Inves-
titionen in Gebäude und Zäune und direkte Beihilfen an die Landwirte
flossen, aber auch welche Gewinne durch Fleischverkauf erzielt wur-
den, damit eine reelle ökonomische Bewertung dieser Projekte möglich
wird.
Ferner möchte der Mouvement Ecologique wissen, ob und wie sich
der Staat bei Investitionen auf Privateigentum abgesichert hat.
Die Umweltgewerkschaft warnt auch vor zu hohen Hoffnungen bei der
Qualität des Fleisches von Extensivrindern, da die Tiere oftmals nur aus stark
verschmutzten Gewässern (wie z.B. an der oberen Alzette) trinken und auch
in den letzten Wochen vor der Schlachtung konventionell gemästet werden.
Die Herkunft und der gute Zweck sind halt keine Qualitätsgarantie.
Letztendlich erachtet es der Mouvement Ecologique zur Objektivierung der
Diskussion für notwendig, dass in Zukunft im Rahmen des nationalen Bio-
diversitätsmonitorings der Ist-Zustand einer Fläche vor allen wichtigen Schilflandschaft in Koedingen: Der Mouvement Ecologique
Naturschutzmaßnahmen, darunter auch die extensive Beweidung, und hat sich in einer früheren Pressekonferenz schon mit Nach-
die weitere Entwicklung nach den Maßnahmen untersucht wird. Das gilt für druck gegen die extensive Beweidung solcher Landschaften mit
rustikalen Rinderrassen zur Wehr gesetzt. Dies mit einer Reihe alle Akteure, die öffentliche Gelder in Naturschutz investieren.
Detailargumenten, die ebenfalls in vorliegendem Dokument angeführt werden.
Die Schlußfolgerungen Die Naturschutzpolitik in zukunft endlich
Ihre Spende für die Biodiversität
in konformität mit dem Nationalen Naturschutzplan setzen
Erhalt der Biodiversität für
Der Mouvement Ecologique stellt fest, dass Sollen in Zukunft die begrenzten staatlichen - In diesem Zusammenhang gilt es auch Wenn Sie der Meinung sind, dass es sich lohnt die Arbeit obwohl es einen Naturschutzplan mit klaren Gelder effizient eingesetzt, sollen aber vor allem kritisch zu hinterfragen, inwiefern nicht zukünftige Generationen
des Mouvement Ecologique finanziell zu unterstützen, Prioritäten gibt, der von allen betroffenen auch die gesteckten Naturschutzziele erreicht nach wie vor Mängel in den Strukturen Der Handlungsbedarf im Bereich Naturschutz und im Besondern was den Erhalt der Biodiversität anbelangt, können Sie dies mittels Einzelspende oder Dauerauftrag Akteuren gutgeheissen wurde, die staatli- und die Erosion der biologischen Vielfalt ge- auf der Ebene des Naturschutzes beste- ist auch in Luxemburg erheblich. Feuchtzonen und che Naturschutzpolitik diesem noch immer stoppt werden, so ist ein Umdenken erforder- hen, ebenso in den Entscheidungspro- Obstwiesen verschwinden, Pflanzen und Tierarten Auch bei Geburten, Geburtstagen, Hochzeit oder nicht ausreichend Rechnung trägt. Sie lässt lich und die bisherige staatliche Politik bedarf zessen und welche weiteren Reformen sterben aus, besonders Vögel sind bedroht. Hier ist Todesfall bietet sich Ihnen die Möglichkeit Spenden zu sich grob wie folgt zusammen fassen: einer Kurskorrektur auf mehreren Ebenen: sich u.a. auf der Ebene der Naturverwal- sowohl praktische Hilfe als auch politisches Handeln übermitteln. Spenden an die Stiftung Öko-Fonds sind tung (ehemalige Forstverwaltung) auf- steuerlich absetzbar. - weiterhin eine fehlende Prioritätensetzung - Zügiges Umsetzen der Massnahmen des Wollen Sie den Mouvement Ecologique in seinen Für weitere Informationen können Sie uns kontaktieren: im Sinne der nationalen Naturschutzplanes Nationalen Naturschutzplanes, vor allem Engagement zum Erhalt und der Wiederherstellung der 15 prioritär definierten und somit u.a. 2010 wird das internationale Biodiversitäts- bedrohter Landschaften und der Biodiversität - Artenschutzprogramme sowie sonstige der Arten- und Biotopschutzprogramme, Jahr stattfinden, an dem auch Luxemburg unterstützen? Gerne können Sie dies mit einer Spende unter dem Begriff „Biodiversität" an die Stiftung Öko- Prioritäten des Planes auf dem Abstellgleis der Schaffung der flächendeckenden teilnehmen wird.
Syndikate, der Erhaltung und Widerher- - absolut unzureichende Naturschutzför- stellung von ökologischen Korridoren… Der Mouvement Ecologique erwartet, dass derung in der Landwirtschaft neben publikumswirksamen Event's, die Spenden an die Stiftung Öko-Fonds sind steuerlich absetzbar. - Überarbeitung des vorliegenden Ent- ohne Zweifel wohl vorprogrammiert sind, Unsere Konten: CCPL: LU96 1111 0734 1886 0000 BCEE: LU31 0019 1100 4403 - Geldverschwendung, z.B. im städtischen wurfs des Biodiversitätsreglementes. Der auch und prioritär grundsätzliche Fragen der Mouvement Ecologique fordert daher die Biodiversitäts-Politik in einem offenen und Öko-Fonds. Am Déngscht vu Mënsch an Ëmwelt. www.oeko.lu
neu eingesetzten Minister für Nachhalti- öffentlichen Diskurs angegangen werden. - Nutzung(spläne) staatlicher und kom- ge Entwicklung und Landwirtschaft auf, munaler Wälder z.T. im Widerspruch zu das Reglement in Konformität zu den Ob das Biodiversitätsjahr 2010 Fortschritte prioritären Maßnahmen des Nationalen für die Luxemburger Naturschutzpolitik brin-Naturschutzplanes zu setzen.
gen wird, wird letztlich von den Fortschritten - "Galloway's" als Allheilmittel im Natur- vor Ort abhängen und nicht vom Sensibili- - Systematische Erfassung des ökologi- sierungskonzept einer Werbeagentur für schen Ist-Zustandes von allen größeren Biodiversitäts-Events in diesem Jahr… Einerseits werden Maßnahmen, die im Na- Naturschutzprojekten und Durchfüh- turschutzplan dargelegt werden nicht er- rung einer späteren Erfolgskontrolle. MOUVEMENT ECOLOGIQUE ASBL griffen. Andererseits werden gar Projekte Hierbei könnte das Fachgremium "Obser- prioritär angegangen, die gemäß dem Na- vatoire de l'Environnement Naturel" eine turschutzplan keine entsprechende Bedeu- wichtige Rolle bei der Effizienzkontrolle Ihre Spende für die Biodiversität
Erhalt der Biodiversität für
zukünftige Generationen
Wenn Sie der Meinung sind, dass es sich lohnt die Arbeit Der Handlungsbedarf im Bereich Naturschutz und im des Mouvement Ecologique finanziell zu unterstützen, Besondern was den Erhalt der Biodiversität anbelangt, können Sie dies mittels Einzelspende oder Dauerauftrag ist auch in Luxemburg erheblich. Feuchtzonen und Obstwiesen verschwinden, Pflanzen und Tierarten Auch bei Geburten, Geburtstagen, Hochzeit oder sterben aus, besonders Vögel sind bedroht. Hier ist Todesfall bietet sich Ihnen die Möglichkeit Spenden zu sowohl praktische Hilfe als auch politisches Handeln übermitteln. Spenden an die Stiftung Öko-Fonds sind steuerlich absetzbar. Wollen Sie den Mouvement Ecologique in seinen Für weitere Informationen können Sie uns kontaktieren: Engagement zum Erhalt und der Wiederherstellung bedrohter Landschaften und der Biodiversität unterstützen? Gerne können Sie dies mit einer Spende unter dem Begriff „Biodiversität" an die Stiftung Öko-Fonds tun. Spenden an die Stiftung Öko-Fonds sind steuerlich absetzbar. Unsere Konten: CCPL: LU96 1111 0734 1886 0000 BCEE: LU31 0019 1100 4403 Öko-Fonds. Am Déngscht vu Mënsch an Ëmwelt. www.oeko.lu

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NJOG 2008 May-June; 3(1): 3 - 9 New concepts in pathogenesis and management of polycystic ovarian syndrome: Insulin resistance and role of insulin sensitizers Rashmi Prasad Yadav National Academy of Medical Sciences, Bir Hospital. AbstractPolycystic ovarian syndrome (PCOS) is classically characterized by the clinical triad of androgen excess,anovulation infertility and obesity. Anovulation occurs due to functional ovarian and/or adrenalhyperandrogenism. The etiology and patho physiology of PCOS is unknown .Proposed theories includeexcess of gonadotropins; the effect of which is amplified by disturbances in intrinsic regulatory peptides, suchas inhibin or extrinsic regulatory peptides, such as insulin or insulin like growth factor ( IGF). For over 25years insulin resistance has been known to be associated with PCOS. Improvement in insulin resistance withthe use of insulin sensitizers, such as metformin and thiazoldinediones (TZDs) have been seen to be associatedwith better ovulation and reduced testosterone levels in patients with PCOS.

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Report of the Scientific Committee of the Spanish Agency for Consumer Affairs, Food Safety and Nutrition (AECOSAN) on the risk of using Tribulus terrestris in food supplements Section of Food Safety and Nutrition Reference number: AECOSAN-2015-003 Elena Alonso Lebrero, José Manuel Barat Baviera, María Report approved by the Section of Food Safety and

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